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Bald stinkt's nicht mehr in Heiligensee

Veröffentlicht am 03.07.2019 von Gerd Appenzeller

Bald stinkt’s nicht mehr in Heiligensee. Sowohl der SPD-Abgeordnete Jörg Stroedter als auch Felix Schönebeck, CDU-BVV-Mitglied, teilen in separaten Pressemitteilungen mit, dass es in Heiligensee nicht mehr stinkt. Seit Anfang Mai hatten die Berliner Wasserbetriebe im Auftrag des Senats Abwasser aus Sammelgruben Berliner Kleingartenanlagen in die Pumpstation Heiligensee eingeleitet – ich hatte im letzten Reinickendorf-Newsletter berichtet. Grund dafür waren das Fehlen ausreichender Transportkapazitäten auf dem freien Markt und die langen Anfahrtzeiten zu anderen Pumpwerken. Sehr schnell merkten die Heiligenseer Anlieger, dass das Versprechen, es würde zu keinen Geruchsbelästigungen kommen, nicht mehr als eine wortreiche Duftmarke war. Im Gegenteil: Es stank bald im Viertelstundentakt. Sowohl bei Schönebeck als auch bei Stroedter häuften sich die Beschwerden, Schönebeck hatte einen Ortstermin mit Anwohnern und den Wasserbetrieben organisiert, bei dem alle Anwesenden eine Geruchskostprobe bekamen. Ab Ende Juli, sollen die Spezialfahrzeuge nun eine Fäkalieneinleitstelle im Wittenauer Industriegebiet in der Breitenbachstraße anfahren. Das bestätigte am Dienstagabend auch der Wittenauer CDU-Abgeordnete Stephan Schmidt, der sich bei dem Thema ebenfalls eingebracht hatte.

Die Sorge der 1000 Kleingärtner. Auf Schmidts Anfrage hin sei ihm im September mitgeteilt worden, dass es zu keinen Geruchs- oder Verkehrsbelästigungen am Pumpwerk Heiligensee kommen werde. Das sei aber offenbar unzutreffend gewesen. Die  Wasserbetriebe hätten ihm nach Rückfrage versichert, dass auch sie einen neuen Standort so schnell wie möglich in Betrieb nehmen und die negative öffentliche Diskussion damit beenden wollten. Es müsse nun, meint Schmidt, darauf hingearbeitet werden, dass beispielsweise die etwa 1000 Heiligenseer Kleingärtner nicht die Leidtragenden werden, wenn der Standort verlegt wird. Der erste Vorsitzende des Dauerkleingartenverein Kolonie Am See e.V., Lutz Wittstock, ergänzt: „Uns war wichtig, dass es weiterhin einen Einleitungspunkt in Reinickendorf gibt. Das ist wegen der kurzen Wege aus Umweltgesichtspunkten aber auch aus Gründen der Preisgestaltung für die Entsorgungsunternehmen ein entscheidender Gesichtspunkt“.
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