Namen & Neues
Es tut sich was auf dem Stolper Feld – hoffentlich
Veröffentlicht am 17.06.2020 von Gerd Appenzeller
Kathrin Schlegel von der „Interessengemeinschaft Stolper Feld“ wirbt für die Idee, auf dem großen Stolper Feld einen kleinen Teil für den regionalen Gemüseanbau zu nutzen und verweist deshalb auf eine Online-Umfrage der Technischen Universität Berlin. Über die Aktivitäten der Bürgergruppe hatte ich bereits im Januar des Jahres berichtet, hier noch einmal ein Auszug aus dem damaligen Text:
„Wie geht es weiter auf dem Stolper Feld? Ausgelaugte Böden. Man muss gar nicht so sehr alt sein, um sich zu erinnern, was für idyllische und naturnahe Zustände auf dem Stolper Feld zwischen Frohnau und Stolpe geherrscht haben. Nachdem die Mauer gefallen war, öffnete sich plötzlich eine wunderbare, weite Landschaft von Wiesen, auf denen die Kinder toben und die Eltern wandern konnten, auf denen man im Herbst Drachen steigen lassen und im Frühjahr den Hasen zuschauen konnte.
Dann kamen die Maisfelder. Seit nunmehr vier Jahren wird auf etwa 130 Hektar Ackerland Mais angebaut, Jahr für Jahr. Das sind Monokulturen, deren Anlage allem Hohn sprechen, was man seit mehr als hundert Jahren über Fruchtfolgen auf den Feldern und über einseitige Ausnutzung der Böden weiß. Dass die Fläche als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, klingt da fast wie ein Hohn.
Die Flächen gehören der Berliner Stadtgüter GmbH – Berlin, wohlgemerkt, das von einer Rot-Rot-Grünen Koalition regiert wird, der angeblich der Schutz der Natur über fast alles geht. Wie sind die Fakten? Die Flächen sind verpachtet. Wer Mais über mehrere Jahre anbaut, muss Pestizide einsetzen, braucht Gülle, die pflanzliche und tierische Vielfalt geht verloren. Auf den Stolper Feldern kann man beobachten, wie innerhalb weniger Jahre aus einer naturbelassenen Landschaft ausgelaugte Böden werden.
Im April 2019 hat sich eine IG Stolper Feld gegründet, die inzwischen in ihrem Bemühen um den Erhalt der Natur auf den Stolper Feldern Unterstützung durch die TU Berlin erhalten hat…“
Nun hat die TU in einem Flugblatt in Frohnau auf ihre Online-Umfrage zur künftigen Nutzung eines Teils des Stolper Feldes hingewiesen. Die Interessengemeinschaft Stolper Geld unterstützt diese Umfrage. Das Projekt im Studiengang Ökologie und Umweltplanung unter Leitung von Professor Martin Kaupenjohann, ein Frohnauer, war bereits im Januar 2020 beim 3. Frohnauer Klimagespräch vorgestellt und auch im zweiten Newsletter vom Februar erwähnt worden.
Die Idee der TU, einen kleinen Teil der Felder für den regionalen Gemüseanbau zu nutzen, ist inzwischen gereift. Die Studierenden wollen mit der Umfrage erfahren, ob die Bereitschaft der Anwohner vorhanden ist, das produzierte Gemüse auch zu kaufen. Das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) wird in der Umfrage erklärt: https://www.frohlawi.de/umfrage/