Namen & Neues
Politik und Frauen: Reinickendorf unterbelichtet
Veröffentlicht am 01.07.2020 von Gerd Appenzeller
Der Frauenanteil in der Berliner Politik ist rückläufig. Meine Kollegin Judith Langowski hat neue Untersuchungen zu diesem Thema ausgewertet, und bis auf die Bezirksebene herunter gebrochen. Überhaupt nicht schön: So niedrig wie in der Reinickendorfer BVV ist der Frauenanteil nur noch in Marzahn-Hellersdorf. Nachzulesen hier: tagesspiegel.de
Und so sieht es genau in Reinickendorf aus:
- CDU 21 Bezirksverordnete, davon sieben Frauen (33%)
- SPD: 13, davon fünf Frauen (38%)
- FDP: drei, eine Frau (33%)
- AfD: acht, eine Frau (12,5%)
- Linke: drei, davon zwei Frauen (66%)
- Grüne: sechs, davon drei Frauen (50%)
Das Problem der Unterrepräsentanz der Frauen ist kein ausschließlich Reinickendorfer Problem. Das politische Magazin „Katapult“ (Ausgabe Nr. 18, Juli – September 2020) hat die Problematik in anschaulichen Grafiken aufgearbeitet, und den Prozentsatz der weiblichen Bürgermeister in großen Nationen ausgerechnet: In Deutschland sind es 9,8 Prozent, in Italien 14 Prozent, in Frankreich 16,9 Prozent, und in Großbritannien 18,8 Prozent.
Wir haben in Reinickendorf einen Vorteil in dieser Rechnung: Die Christdemokratin Marlies Wanjura war von 1995 bis 2009 Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, und der 75-Jährigen wird bestätigt, dass sie, wie es heute so schön heißt, einen guten Job gemacht hat.