Namen & Neues

Strandbad Tegel: Das sagt der SPD-Abgeordnete

Veröffentlicht am 08.07.2020 von Gerd Appenzeller

Im Newsletter der vergangenen Woche hatte ich darüber berichtet, dass sich einige Badegäste durch ein Loch im Zaun Zugang zu dem geschlossenen Strandbad Tegel verschafft hatten. Das war, so sah es auch der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen, wohl die zornige Reaktion von Menschen, die den daneben liegenden, freien Badestrand völlig überfüllt vorfanden.

Ich hatte ein gewisses Verständnis dafür gezeigt und die amtierende R2G-Politiker gewarnt, sie würde auf Dauer mit dem stur-bürokratischen Vergabeverfahren Probleme bekommen. Der Sozialdemokrat Jörg Stroedter, wie Christdemokrat Zeelen Reinickendorfer Abgeordneter, hatte bereits unlängst festgestellt, dass das legale Verfahren vermutlich erst 2021 zu einer Öffnung des Bades führen würde – wer andere Hoffnungen nähre, handele nicht sehr seriös. Nun hat er sich erneut zu Wort gemeldet und schreibt:

„Die freien Badestellen an den Berliner Seen und im Umland sind an den vergangenen Wochenenden von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern besucht worden – nicht anders als in den früheren Jahren. Nur dass man diese Situation jetzt wegen der Corona-Regeln kritisch bewerten muss. Das Foto vom freien Badeplatz rechts der Fähre zur Insel Scharfenberg mit vielen Badegästen, das der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen Ihnen geschickt hat, ist nichts Ungewöhnliches – und auch nicht, dass Herr Zeelen gerade an diesem Wochenende dort war, oder?

Dass die Menschen eine Zwischenlösung suchen, indem sie ein Loch im Zaun „nutzen“, um das stillgelegte Strandbad in Tegel zu „betreten“, kann ich nicht gutheißen oder unterstützen. Soll damit eine provisorische Öffnung des Strandbades erzwungen werden? Das sehe ich nicht als eine Möglichkeit, mit politischen Entscheidungen umzugehen bzw. eine Lösung herbei zu führen… Zufällig war Herr Zeelen auch bei dieser Aktion anwesend oder war das geplant? Um mal wieder eine CDU-Welle im Strandbad Tegel zu erzeugen? Wenn es eine lösungsorientierte CDU-Welle schon vor 2016 gegeben hätte, könnten wir uns diese ganze Diskussion hier sparen – weil wir ein geöffnetes funktionierendes Strandbad Tegel hätten!

Sie haben in Ihrem Newsletter mehrfach ausführlich über das Strandbad Tegel berichtet, auch über die Entwicklung in den vergangenen Jahren. Das hätte anders laufen können, es gibt aber für die Ist-Situation Erklärungen. Wer diese nicht hören bzw. akzeptieren will, kann deshalb nicht in das geschlossene Strandbad Tegel eindringen – bei allem Verständnis für den Unwillen der Menschen.“