Namen & Neues

Vor 40 Jahren: Funkmast Frohnau in Betrieb genommen

Veröffentlicht am 09.09.2020 von Gerd Appenzeller

Vor 40 Jahren: Funkmast Frohnau in Betrieb genommen. Am 8. September 1980, also vor 40 Jahren, wurde vom damaligen Bundespostminister Kurt Gscheidle (SPD) der 365 Meter hohe Richtfunkmast in Frohnau eingeweiht. Über Richtfunkmasten lief in den Zeiten der deutschen Teilung vor allem der Telefonverkehr zwischen West-Berlin und der Bundesrepublik. Verantwortlich für Bau und Betrieb bei der Deutschen Bundespost war der Ingenieur Günter Herrnleben. Er ist heute 85 Jahre alt, lebt in Nikolassee und ist noch immer voller Begeisterung, wenn er von diesem Mast (und seinen anderen Richtfunkbrücken) berichten kann. Wenn Sie einmal sehen wollen, wo dieser gewaltige Mast gestanden hat – hier ist eine Luftaufnahme der Stelle – der Vermerk „vorübergehend geschlossen“ ist natürlich bittere Ironie, denn den ursprünglichen Mast gibt es nicht mehr.

Am 8. Februar 2009 wurde der Mast gesprengt, weil er nicht mehr gebraucht wurde. Auf diesem Video können Sie die Sprengung sehen. Und hier gibt es ein klasse Video, das den ganzen Trubel mit Polizei und Menschen im Wald zeigt. Der Tagesspiegel hat 2016 einen Text von Günter Herrnleben gedruckt, in dem er den Bau und die Dimensionen dieser gewaltigen Anlagen eschrieben hat. Es ist ein bisschen sehr fachlich, aber, bitte sehr, er ist eben auch der Spezialist für diese Richtfunkstrecken gewesen: Hier können Sie den Text lesen.

Günter Herrnleben, mit dem ich gestern lange telefonierte, erinnerte mich auch an die Erdfunkstelle in Wannsee, die inzwischen als Sendeanlage privatisiert wurde.

Mit den Amerikanern, in deren Sektor die Anlage gebaut wurde, habe man eine Gesamthöhe von 1000 Fuß über Meeresspiegel ausgehandelt. Da der Bauplatz 102 Meter über Normal Null lag, durfte der Mast selbst also 212 Meter hoch werden, um die 1000 Fuß nicht zu überschreiten. Hier ein Foto vom Fernmeldeturm Schäferberg.

An der Heerstraße in Westend sei, so erinnert mich der fest im Stoff stehende 85-jährige, auch noch der Rohrmast mit einer Höhe von 230 Metern in Betrieb, der sei in der Obhut des RBB (hier ein Foto). Für die Frohnauer Sendeanlage habe es eben leider keine Verwendung mehr gegeben, und die Demontage sei dann auch mit der Forstverwaltung abgesprochen gewesen.

Mein Tipp: Eine interessante Dokumentation findet sich unter www.richtfunkmast-frohnau.de. – Text: Gerd Appenzeller

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