Namen & Neues
Neun Berliner Bezirke gegen die Afrikanische Schweinepest
Veröffentlicht am 16.09.2020 von Gerd Appenzeller
Neun Berliner Bezirke gegen die Afrikanische Schweinepest. Neun Berliner Bezirke haben sich unter der Federführung Reinickendorfs zusammengeschlossen, um für einen möglichen Ausbruch der ASP in Berlin vorbereitet zu sein. Seit über fünf Jahren rückt die Afrikanische Schweinepest von Osten kommend immer näher an Deutschland heran. Nun wurden die ersten Fälle in Brandenburg bestätigt.
Die 9 Bezirke haben gemeinsam Zäune sowie Schutzausrüstung besorgt und sich gegenseitig Hilfe zugesagt, falls in einem der Bezirke der Seuchenfall eintritt. Bei den Bezirken handelt es sich neben Reinickendorf um Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte, Neukölln, Pankow, Spandau und Steglitz-Zehlendorf.
Der zuständige Bezirksstadtrat Sebastian Maack (AfD) wies darauf hin, dass kein Bezirk in der Lage wäre, einen Ausbruch alleine zu bewältigen. Insgesamt sind 10 Kilometer Wildzaun und ergänzend ein Elektrozaun gleicher Länge erforderlich, um eine Kernzone mit bis zu 3 Kilometer Durchmesser abzuzäunen. Die Bezirke können dabei auch auf Material des Landes und der Forstverwaltung zurückgreifen, aber fehlendes Material wurde von den Bezirken gemeinsam für ca. 30.000 Euro beschafft und im Ordnungsamt Reinickendorf in Containern eingelagert.
Wie kam es zu einer solchen Vereinbarung? Maack sagte, man habe ein Jahr lang mit der zuständigen Senatsverwaltung für Justiz, Antidiskriminierung und Verbraucherschutz über eine zentrale Lösung verhandelt, dabei standen Kosten für einen externen Dienstleiter von ca. 900.000 Euro pro Ausbruch im Raum. Diesen Betrag könne kein Bezirk aufbringen, er habe deshalb die Initiative ergriffen und einen Zusammenschluss der Bezirke angeregt. Jetzt lägen die Kosten eines Ausbruchs bei unter 100.000 Euro. – Text: Gerd Appenzeller
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