TXL-Nachnutzung: Jetzt gibt es die Aufträge. Sage niemand, in Berlin ginge alles im Schneckentempo. Der Flughafen Tegel ist noch keinen Monat geschlossen, aber um die öffentlichen Aufträge für den Umbau zur „Urban Tech Republic“ und zur Vorbereitung des großen Wohnviertels „Schumacher-Quartier“ können sich Firmen bereits auf der „Vergabeplattform Berlin“ bewerben. „Die Tegel Projekt GmbH entwickelt im Auftrag des Landes Berlin die Flächen des ehemaligen Flughafens Tegel zu einem Industrie- und Forschungspark für urbane Technologien … und zu einem smarten Wohnquartier“, heißt es wörtlich zum Auftakt der Ausschreibung.

Dabei geht es zunächst einmal um Bodenuntersuchungen, die Beurteilung von Altlasten (auf dem Gelände war schließlich auch eine Raketenversuchsanstalt) nicht nur im Boden, sondern auch durch vorhandene Gebäude und schließlich auch eine Expertise über die herrschenden Grundwasserverhältnisse. Angebote müssen bis zum 16. Februar 2021 gemacht werden, und, das ist besonders wichtig, anbietende Firmen müssen in der Lage sein, das gesamte Projekt der Bauvorbereitung zu stemmen – eine Aufteilung in Lose ist nicht möglich. Warum ist das von großer Bedeutung? Einer der Gründe für die gravierenden Probleme und Verzögerungen beim Bau des BER war die Aufteilung der Gewerke in viele Teile, weil sich in der Region kein Unternehmen fand, das in der Lage gewesen wäre, den Gesamtauftrag abzuwickeln.

Lesetipp: Besonders detailliert ist eine 55-seitige Broschüre in den Unterlagen. Darin heißt es: „Nach der unmittelbaren Übergabe im Frühjahr 2021 beginnen die Baumaßnahmen auf dem Areal.“ Das ganze Projekt dauere 20 bis 30 Jahre. „Die Boden- und Grundwasseruntersuchungen sowie deren Ergebnisauswertung werden bis März 2023 abgeschlossen sein.“ Aber schauen Sie mal selbst in die Grafiken und Zeitpläne – hier der Link (unter „Vergabeunterlagen“, dann „Leistungsbeschreibung“). Text: Gerd Appenzeller
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