Appenzellers Tipp
Veröffentlicht am 05.08.2020
BSR eröffnet erstes Berliner Gebrauchtwarenkaufhaus. Diese Idee passt in eine Zeit, in der sich die Menschen viel mehr um die Nachhaltigkeit ihres Tuns kümmern sollten. Kampf gegen die Ressourcenverschwendung nennt man das, wenn wir uns erst einmal überlegen, was man mit einem Gebrauchsgegenstand noch anfangen kann, bevor man ihn „entsorgt“. Denn die ‚Sorge‘ ist man ja nur selbst los, andere müssen sich darum kümmern, zum Beispiel die BSR. Aber nicht nur die ärgert sich darüber, was Menschen einfach alles gedankenlos wegschmeißen.
Deshalb hat die BSR jetzt das erste Gebrauchtkaufhaus Berlins eröffnet. Die „NochMall“ liegt in der Nähe des Kurt-Schumacher-Platzes in Berlin-Reinickendorf. Am Sonnabend um 12 Uhr ging es in der Auguste-Viktoria-Allee 99 los.
Ich durfte mir die Mall bereits am Mittwochabend anschauen. Sie macht einen tollen Eindruck, übersichtlich, licht und luftig. Ich könnte mir vorstellen, dass sich viele junge Paare oder Gründerinnen und Gründer einer WG hier für kleines Geld eine wirklich qualitativ überzeugende Einrichtung zusammenstellen können.
Ich fragte außerdem Sabine Thümler, die Leiterin der Unternehmenskommunikation der BSR: Was habt ihr euch dabei gedacht? Hier ihre Antwort zum Konzept der NochMall:
- „Ein Pilotversuch im Jahr 2018 bestätigte das vorhandene Potenzial eines solchen Kaufhauses in Berlin. Ein ehemaliger Baumarkt auf dem Viktoriahof in Reinickendorf könnte der ideale Standort sein. Nahe des Kurt-Schumacher-Platzes entstand nun auf über 2.500 Quadratmetern das „NochMall“-Gebrauchtwarenkaufhaus.
- Hier werden nicht nur Möbel, Kleidung, Elektrogeräte, Haushaltswaren, Spielzeug, Bücher und vieles mehr (10 Warengruppen und derzeit ca. 15.000 Artikel) verkauft, um diesen Dingen ein zweites Leben zu geben.
- Es soll auch ein Veranstaltungsort zu den Themen Kreislaufwirtschaft sowie Umwelt- und Klimaschutz entstehen.
- Mit der „NochMall“ möchte die BSR keine Gewinne erwirtschaften. Es sollen lediglich die Kosten für den Betrieb des Kaufhauses gedeckt werden.
- Die BSR bietet Trendsettern, Initiativen und Unternehmen Flächen, um ihre nachhaltigen Produkte in Pop-up-Stores zu präsentieren.
- Wir werden Repair-Cafés und Upcycling-Workshops organisieren, sowie Veranstaltungen mit Vorreiterinnen und Vorreitern aus der Re-Use- und Umweltszene initiieren.“
Das Prinzip ist einfach: Wer Dinge besitzt, wie Porzellan, Gläser, oder auch kleineres und größeres Mobiliar, das er/sie nicht mehr benutzt, das aber zu schade zum Wegwerfen ist, bringt es entweder zum Betriebshof in der Lengeder Straße oder zum neuen Kaufhaus in der Auguste-Viktoria-Allee 99. Geld gibt es dafür keines, aber das schöne Gefühl, noch verwendbare Dinge nicht einfach zerschlagen zu haben, sondern einer neuen Nutzung zuzuführen. Mein Tipp: Gehen Sie einfach mal hin. Mehr Infos gibt es unter www.nochmall.de (Foto: Promo) – Text: Gerd Appenzeller
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