Nachbarschaft

Veröffentlicht am 16.09.2020 von Gerd Appenzeller

Martin Gietz, Künstler aus Berlin-Heiligensee.

Über den umtriebigen Maler, Kunsterzieher und Aktionskünstler Martin Gietz aus Heiligensee habe ich hier schon berichtet. Jahrzehntelang hat er Schülerinnen und Schüler auf der Internatsinsel Scharfenberg begleitet und ihnen die Augen für Malerei und plastischen Gestalten geöffnet. Im vergangenen Jahr hatte er im Fontanehaus im Märkischen Viertel eine große Ausstellung, bei der Vernissage durfte ich über ihn und sein künstlerisches Werk sprechen.

Nun aber meldet sich Martin Gietz, diesmal zusammen mit seiner Kollegin Corinna Dunkel, mit einer spektakulären Aktion wieder zu Worte. Mich hatte schon immer beeindruckt, mit welch unkonventionellen Mitteln er Grafiken gestaltet. Seine mehrfarbigen Drucke von Holzplatten in doppelter Türgröße sind nicht nur wegen ihres Ausmaßes beeindruckend, sondern weil sich sofort die Frage stellt: Wie macht er das?

Nun, die Antwort ist einfach: Mit einer Straßenwalze. Aha, denken Sie nun sicher, klar, mit einer Straßenwalze. Nichts leichter als das… Ja, geht’s noch?! Wie und wo bringt man eine Straßenwalze dazu, so langsam und sorgfältig über eine riesige Druckplatte zu fahren, dass a) nicht die Platte zerdrückt wird, und b) nicht die ganze Druckvorlage verrutscht?

Wenn Sie sehen wollen, wie und wo das klappt, dann kommen Sie am Samstag 19. September, und Sonntag, 20. September, jeweils zwischen 12 und 18 Uhr nach Velten auf das Werksgelände der Firma Dunkel in der Berliner Straße 4 – die Postleitzahl von Velten ist, fürs Navi, 16727. Parkplätze sind vorhanden.

Gemeinsam mit seiner Künstlerkollegin Corinna Dunkel wird Martin Gietz zeigen, wie man derartig große Farbholzschnitte produziert. Damit es beim Zuschauen nicht langweilig wird, gibt es auch von 14 bis 16 Uhr Musik: am Samstag mit dem Duo „Kabasa“, am Sonntag von „Terra Brasilis“. Und auch darauf weisen die beiden Künstler hin: Sie betreten das Gelände auf eigene Gefahr, bitte beachten Sie die Markierungen für den Rundgang und vor allem die Corona-Abstandregelungen. – Text: Gerd Appenzeller
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