Intro

von André Görke

Veröffentlicht am 08.05.2018

als wir neulich durch Spandau radelten, trat Kollege Björn Seeling (Team „Checkpoint“) an Berlins berühmtester Kreuzung plötzlich auf die Bremse. Wir blickten auf: Spree Ecke Havel. Wir sahen: Gestrüpp und Ruinen (Fotobeweis). Andere Flussmündungen sind Sehenswürdigkeiten – vor allem das „Deutsche Eck“ an Mosel Ecke Rhein (Foto). Ein Vorbild für Spandau?

Vorbild Kopenhagen. Anruf bei Bürgermeister Helmut Kleebank, SPD – und der erzählt uns prompt: „Kopenhagen hat die ‚Meerjungfrau‘, und auch wir wollen das Havelufer beleben, mit einem Uferweg und einer Brücke über die Spree.“ Sein Tipp: unbedingt Gerhard Hanke, CDU, anrufen – der habe da eine spannende Idee.

Park, Skulptur, Spandau-Flagge. In der Tat: Hier ist die Idee von Kulturstadtrat Gerhard Hanke, CDU, um Berlins berühmteste Flussmündung erlebbar zu machen – als Kulturort. „Ich denke an eine kleine, neue Grünanlage mit einer Skulptur an der Mündung – die ‚Sprea'“. Diese Frauenskulptur (hier ein Foto) stand einst im Roten Rathaus und wurde 1955 in den Tierpark Friedrichsfelde geräumt. 1980 soll der damalige Tierparkchef Heinrich Dathe die Skulptur so beschrieben haben: „Diese Frauenfigur symbolisiert die Spree, die den Bären (also Berlin) mit Wasser versorgt.“ Hanke erzählt uns: „Ich lasse jetzt die Kosten ermitteln, was der Bronze-Abguss kosten würde.“ 2018 wird die Landzunge verkleinert, damit die Schiffe mehr Platz haben. Danach beginnt die Ufer-Neugestaltung.

Vorbild Hamburg. „Und wenn die Kreuzfahrtschiffe mit den Touristen kommen, hissen wir die Spandau-Flagge und spielen die Spandau-Hymne!“ Sagt Hanke und muss selbst lachen. So wird das an der Schiffsbegrüßungsanlage in Hamburg ja auch gemacht, nicht wahr? Hier ein Video.

André Görke ist stellvertretender Berlin-Chef beim Tagesspiegel und groß geworden in Spandau. Tipps, Termine, Kritik: spandau@tagesspiegel.de