Intro

von Robert Klages

Veröffentlicht am 23.10.2018

gibt es in Spandau bald den „Platz der Weißen Rose“? Benannt nach der Widerstandstruppe, deren Mitglieder sich in der NS-Zeit gegen das Regime auflehnten? Dies fordern alle BVV-Fraktionen. So benannt werden soll eine kleine Rasenfläche zwischen der Wilhelmstraße und dem Gelände der ehemaligen Gefängnisses für Kriegsverbrecher.

Die Fläche werde als Aufmarschziel für Neonazi-Demos missbraucht, heißt es in dem gemeinsamen Antrag. Gleichzeitig heißt es dort, dass an dem noch namenlosen Platz auch das „Fest der Demokratie“ stattgefunden hat – der Gegenprotest zu dem Rudolf-Heß-Marsch der Neonazis.

In Berlin gibt es derzeit keinen Platz, der die mehrheitlich von Studierenden besetzte und sich wesentlich auf christliche und humanistische Werte berufende Weiße Rose in entsprechender Weise würdigt. Mit einer Widmung des Platzes könnte Spandau somit Vorreiter sein.

Die CDU denkt bürokratisch: Kann der Platz überhaupt benannt werden? Denn er ist ja bereits Teil einer Straße. Das wird im Ausschuss für Bauen, Verkehr und Grünflächen (BVG) beraten, vermutlich am 20. November.

Robert Klages ist freier Mitarbeiter beim Tagesspiegel. Schreibt ihm bei Anregungen, Kritik, Wünschen, Tipps bitte eine E-Mail an leute-r.klages@tagesspiegel.de. Ansonsten ist er auch auf FacebookTwitter und Instagram zu finden. An diesem Samstag, den 27. Oktober, liest er auch mal wieder satirische Kurzgeschichten vor. In Kreuzberg. Thema: Sättigung.