Intro

von Robert Klages

Veröffentlicht am 16.07.2019

ich hoffe, Sie haben schöne Sommerferien. Wir wollen hier schon mal einen Blick in die Zeit danach werfen. Ab August soll es kostenloses Schulessen in allen Grundschulen in Berlin geben. Der Grundschulverband hatte bereits gefordert, das Schulessen nur schrittweise beitragsfrei zu machen. Befürchtet wird, dass die Schulkantinen überfordert sein könnten. Caterer rechnen mit einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage am Schulessen.

Wie sieht es aus an Spandaus Schulen? „Ich sage Ihnen: Im nächsten Schuljahr werden alle Spandauer Schülerinnen und Schüler am Essen teilnehmen können“, hatte Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) im Juni in der Bezirksverordnetenversammlung gesagt. Keine Schülerinnen und Schüler würden auf dem Flur essen müssen. Die CDU-Fraktion hatte nachgefragt, ob die Kantinen im Bezirk denn für den neuen Andrang ausreichen würden.

Kleebank sieht das kostenlose Essen als „Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit“: „Kinder kommen hungrig zur Schule, das wissen wir. Und viele bleiben hungrig, weil sie nicht für das Mittagessen angemeldet sind.“ Aber wie soll es umgesetzt werden? Auch die Spandauer Schulen wurden nach dem Ampelsystem kategorisiert. Laut Kleebank stünden fast alle Schulen auf grün, keine Fragen zur Umsetzung seien mehr offen. Nur manche Schulleitungen seien ob der gewünschten Umsetzung des kostenlosen Essen ins Trudeln gekommen, einige Mensen mussten daher erweitert werden.

Was passiert mit den Resten? Denn es sei wohl klar, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler an dem Essen teilnehmen werden, so Arndt Meißner, CDU-Fraktionsvorsitzender. Kleebank sagte, was mit den Resten passiere, entscheiden die Caterer. „Ich will ihnen nicht den Appetit verderben, deswegen sage ich nichts. Es wird wohl entsorgt werden, alles andere kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Was einmal aufgewärmt wurde, gehört in den Müll, das sollte niemand mehr essen danach.“

Das sei Lebensmittelverschwendung, meint die CDU. Deswegen fordert die Fraktion, nur so viele Essen wie genau benötigt auszuteilen. Das sollte genau berechnet werden.

Robert Klages ist freier Mitarbeiter beim Tagesspiegel. Schreibt ihm bei Anregungen, Kritik, Wünschen, Tipps bitte eine E-Mail an leute-r.klages@tagesspiegel.de. Ansonsten ist er auch auf FacebookTwitter und Instagram zu finden.