Intro
von André Görke
Veröffentlicht am 10.12.2019
Lust auf ein Happyend kurz vor Weihnachten? Bitteschön. Erinnern Sie sich an die „Hertha-Cops“? Das ist ein Fanclub von Hertha BSC, den Polizisten aus Berlin-Wilmersdorf 2001 gegründet haben. Im Herbst hatten sie bei einem Benefiz-Turnier 4500 (!) Euro gesammelt – durch Spenden, Sponsoren, Tombola, Marmeladen-Verkauf und mit ganz viel Leidenschaft. Mit dem Geld wollten sie einem Kinderheim in Berlin-Kladow neue Fahrräder kaufen. „Wir suchen einen Unternehmer, der uns ein faires Angebot macht“, hatte mir Fanclub-Chefin Annette Christophory gesagt. Sechs Wochen ist das her.
Ich habe die Suche nach dem fairen Unternehmer hier im Newsletter schnell mal gepusht. Und kaum war der Spandau-Newsletter draußen, klingelte bei mir auch schon das Telefon. Hagen Stamm war dran, Präsident der Wasserfreunde Spandau 04 und seit den 80-er Jahren Chef eines Fahrrad-Unternehmens in Berlin („Ich habe 200 Mitarbeiter, bin Großhändler, das könnte also passen“). Genauso schnell war die Firma von Helmut Stadler, die bei mir durchrief: „Wie können wir helfen?“ Wer schneller war, ist mir am Ende vollkommen egal – beiden Berliner Unternehmen gebührt Dank für das Hilfsangebot. Entscheiden sollten die Hertha-Cops und das Kinderheim. Die Fahrräder wollte ja keiner geschenkt.
„Wir haben uns entschieden.“ Die Chefin vom Kinderheim ‚Sancta Maria‘, Monika Bauersfeld, hatte ich jetzt am Telefon. Seit 1946 gibt es das Kinderheim der Hedwigs-Schwestern oben am Havel-Ufer. 37 Kinder im Alter von 4 bis 19 Jahren finden dort eine Heimat. Weihnachten ist eine schwierige, besonders emotionale Zeit, da kommt so eine frohe Kunde immer gut. „Wir haben uns für das Angebot von Herrn Stamm entschieden“, sagte mir Bauersfeld. „Wir durften Farben, Modell, Ausstattung aussuchen… wirklich toll! 16 Fahrräder bekommen wir für das Geld. Damit sind wir glücklich. Denn für so ein großes ‚Extra‘ wie eigene Fahrräder fehlt uns als Kinderheim das Geld. Ohne den rührenden Einsatz der Hertha-Cops wäre das nicht möglich.“
Gestern saßen alle zusammen und klärten die letzten Details. Wann kommt der Weihnachtsmann? Reist der mit dem Schlitten an – oder doch besser mit dem 3,5-Tonner? Und hat Hagen Stamm eigentlich einen Rauschebart? – Text: André Görke
- Nächste Woche im Spandau-Newsletter: Wollen Sie hier einfach mal ein kleines Dankeschön zu Weihnachten ausrichten? Den Betreuern in der Kita, den Lehrern Ihrer Kinder, den lieben Nachbarn? Mail an mich: spandau@tagesspiegel.de
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