Intro

von André Görke

Veröffentlicht am 17.12.2019

Es gibt Neuigkeiten von der Heerstraße, der wichtigsten Pendlermeile im Westen Berlins (50.000 Autos, zig BVG-Linien). Und das könnte böse Folgen haben: nämlich eine 3400 Meter lange Baugrube. Aber der Reihe nach: Letzte Woche zickte wieder die „Spurwechselanlage“ herum, die im Berufsverkehr eine dritte Fahrspur in die City freigibt – machte sie leider nicht. Technik murks, Autos im Stau, Frust überall. Dabei sollte die Technik seit Sommer 2018 repariert sein. Doch am Mittwochmorgen die nächste Mitteilung: „Anlage defekt“ (hier der Fotobeweis).

Im Verkehrsbüro No. 1 blinken alle Alarmleuchten auf. Die Heerstraße ist beim Senat weit oben angesiedelt, auch ohne Radweg. Kaum war der Spandau-Newsletter verschickt, rief mich das Büro von Berlins Verkehrschefin Regine Günther, Grüne, zurück. „Wir haben sofort die Techniker rausgeschickt.“ Ergebnis: Die Kabel an der Heerstraße sind okay, allerdings: „Die Spurwechselanlage an der Heerstraße hat keine Signale empfangen von der Hauptanlage. Und diese befindet sich in der Moritzstraße“ – also 3,4 Kilometer weit weg, nahe Altstadt und Polizeiwache. Das Blöde: Dieses alte Kuperkabel aus den 70-er Jahren ist ein akuter Sanierungsfall.

„Wir bauen jetzt neue Sendemasten und stellen eine Funkverbindung zwischen der Heerstraße und der Moritzstraße her. Das ist teuer, aber in diesem Fall notwendig. Wir wollen nicht auf den nächsten Fehler warten“, sagte ein Sprecher der Verkehrssenatorin. Anfang 2020 sollen die Sendemasten funken.

Der Haken? Die alten Kupferkabel müssen raus. „Ob wir dauerhaft die teure Funkverbindung benutzen oder nur im Notfall, steht noch nicht fest. Aber die alten Kupferkabel zwischen Moritzstraße und Heerstraße werden auf jeden Fall ausgetauscht.“ Spätestens jetzt läuten wiederum im Büro von Stadtrat Frank Bewig, CDU, die Alarmglocken: Im Spätsommer 2020 soll der Umbau der Pichelsdorfer Straße beginnen. Da drunter verlaufen irgendwo die alten Kabel. Hoffentlich wird nicht zwei Mal gebuddelt. – Text: André Görke

  • Schneller Lesetipp: Seit wann gibt es die Anlage eigentlich und welches Ziel hatte sie damals? Die Geschichte habe ich für den Spandau-Newsletter aufgeschrieben und im Tagesspiegel-Archiv für Sie gewühlt. Hier mein Text.


+++
Dieser Text ist zuerst im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau erschienen. Den gibt es in voller Länge und kostenlos unter leute.tagesspiegel.de.
+++
Meine weiteren Themen im Spandau-Newsletter – eine Auswahl

  • Wiener? Gutschein? Gesang? 20 schnelle Weihnachtsfragen an den Bürgermeister
  • „Weil Hagen Stamm so viel Herz hat“: Currywurstbude spendet an Wasserfreunde Spandau
  • Kurze Regionalbahnen? Jetzt gibt es eine Statistik, schwarz auf weiß
  • 3400 Meter Baustelle? Neuer Technik-Ärger an der Heerstraße
  • Frohes, Spandau! Der „Hipster-Pfarrer“ hält im Newsletter seine Weihnachtsansprache
  • orsicht Süßkram! Welche Spandauer Kids die besten Zähne haben
  • 24. Dezember 1989: Mauerfall vor 30 Jahren am Glienicker See – ein (bekannter) Augenzeuge erinnert sich
  • Tagesspiegel-Gourmet-Tipp: Gastro-Legende Bernd Matthies kann bei diesem Lokal nicht meckern
  • „Kommt im Sommer zum Weihnachtsbaum-Casting!“ Fichtelgebirge greift Idee aus Spandau auf
  • Wochenmarkt in Kladow? Bekannter Stadtplaner schaltet sich in Debatte ein
  • Service: Silvester, Schwimmen, Kultur und Neujahrsläufe
  • …das alles und noch viel mehr Lesestoff konkret aus Berlin-Spandau: einmal pro Woche und in voller Länge im Tagesspiegel-Newsletter – den gibt es unter leute.tagesspiegel.de