Intro
von André Görke
Veröffentlicht am 07.04.2020
Sonne, Ferien, Corona-Krise. Und wie schlägt sich Berlin-Spandau so? Stadtrat Stephan Machulik, SPD, war am Wochenende mit dem Ordnungsamt auf Streife, um sich ein Bild im Berliner Westen zu machen – vom Wröhmännerpark bis zur Skateranlage im Bullengraben: Hier ein Foto. Das Ordnungsamt kam gut ins Schwitzen, und das lag nicht nur an der Sonne.
Haben sich die Leute in Spandau an die Regeln gehalten? Ich bat Machulik um ein Fazit, und der Stadtrat antwortete prompt: „Wir haben nun schon zwei sonnige Wochenenden ‚überlebt‘. Die Mehrheit der Leute aus Spandau ist älter, meist über 29 Jahre, und hält sich erfreulicherweise an das Kontaktverbot und die Ausgangsbeschränkungen.“ Im Blick hat er die Jüngeren – Zielgruppe 15 bis 25 Jahre. „Sie sind die mit den meisten Auffälligkeiten. Sie nutzen Parks, Bolzplätze, Sportanlagen. Es wird zwar weniger, aber es kommt weiter vor.“ Und beim Sport wird nun mal umarmt, gehechelt, abgeklatscht.
Was machen Gastro, Shisha, Frisöre in Spandau? „Bei den Raucherkneipen, Shishabars, Barbershops, Frisörläden, Spielhallen und Wettbüros scheint es nach massiven Kontrollen keine Auffälligkeiten zu geben“, erzählt mir Machulik. „Sonstige gastronomische Einrichtungen haben geschlossen oder sind auf TakeAway oder Delivery umgestiegen.“
Und was ist mit Baumärkten, Aldi, Lidl? „Schwierigkeiten machen trotz großer Anstrengungen noch die Discounter und Baumärkte, da diese den Kundenansturm nur schwer auf einen Abstand von 1,5 bis 2 Meter ordnen können“, erzählt Machulik. Und es wird nicht weniger Arbeit fürs Rathaus, denn: „Da der Senat beschlossen hat, dass das Ordnungsamt nicht nur kontrollieren, sondern auch ahnden soll, sind wir derzeit mit dem Aufbau einer Einsatzgruppe für die Ordnungswidrigkeiten in Spandau beschäftigt.“ Schlusswort: „Sie sehen, langweilig wird es bei uns nie.“ – Text: André Görke
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