Intro

von André Görke

Veröffentlicht am 01.09.2020

Ist das der Durchbruch für die S-Bahn nach Berlin-Staaken? Ganz aktuell wurde die Finanzierung für die Planung gesichert: Da geht’s um 23 Millionen Euro – so viel Geld gibt keiner aus, wenn man die Papiere später nicht braucht. Die Machbarkeitsstudie startet voraussichtlich 2021. Sie soll im November 2022 abgeschlossen werden und die beste Variante benennen. Die Bahn will die S-Bahn auch ins Falkenhagener Feld schicken und einen S-Bahntunnel am Rathaus prüfen (stand neulich schon im Newsletter). Erleichterung an der Bahnsteigkante: „Nach mehr als zwei Jahrzehnten und endlosen Gesprächen wird es jetzt endlich konkreter“, schreibt mir Daniel Buchholz, SPD. „Es ist höchste Zeit.“ Jetzt muss nur einer mal den Geschwindigkeitsregler nach vorn schieben.

Dazu ein Mini-Rückblick: Am 3. Oktober 1990 gab es Sekt und warme Worte. Der spätere Bürgermeister Konrad Birkholz, CDU, erzählte an jenem Tag, dass die S-Bahn wieder nach Staaken und Falkensee rollen werde. So, wie vor dem DDR-Mauerbau.

30 Jahre später fährt noch immer kein Zug. Und es wird trotz der 23 Mio Euro noch lange dauern, bis die S-Bahn wirklich an den S-Bahnhöfen Nauener Straße und Hackbuschstraße hält und weiter bis nach Falkensee-Finkenkrug rollt – zur geplanten Endstation. Zuletzt träumte Verkehrssenatorin Regine Günther, Grüne, von sechs Gleisen zwischen Falkensee und Spandau: zwei für den ICE, zwei für die Regionalbahn, zwei für die S-Bahn. Und jetzt mal konkret: Wann könnte das alles fertig sein?

„Der Baubeginn ist zurzeit für 2030 geplant„, teilte jetzt Staatssekretär Ingmar Streese, Grüne, auf eine Nachfrage von Tino Schopf, SPD-Abgeordneter, mit (hier das ganze Senatspapier). „Mit einer Fertigstellung des Projekts kann Mitte/Ende der 2030er Jahre gerechnet werden.“ Noch mal die nüchterne Übersetzung: 50 Jahre nach der  Grenzöffnung könnte die S-Bahn wieder rollen. So lange stand die Mauer nicht einmal selbst. Mehr zum Bahn-Projekt: www.i2030.de/west – Text: André Görke
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