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von André Görke
Veröffentlicht am 04.01.2021
Spandau hat seinen Spitzenplatz über die Ferien im Berlin-Ranking verteidigt: kein Glückwunsch. 197 Infizierte gab es allein letzten Donnerstag, das war berlinweit Spitzenwert seit Heiligabend. Die Zahl der Toten in Spandau ist seit Silvester dreistellig („102 Tote“). Die Einschränkungen bleiben daher bestehen – bis Ende Januar, bis Februar, bis März? Seit 11 Uhr treffen sich die Länderchefs bei Angela Merkel, CDU. Sogar ein Bewegungsradius ist im Gespräch. Die Details lesen Sie gleich im Tagesspiegel-Blog zu Corona in Berlin. Hier der Link.
„Was der Lockdown für Spandau gebracht hat, werden wir in der nächsten Zeit sehen“, sagte gerade eben Amtsärztin Gudrun Widders dem Spandau-Newsletter. Die Zahlen bleiben auf hohem Niveau, stagnieren aber immerhin.
„Die Frage nach den Ursachen des besonderen Anstiegs in Spandau lässt sich nicht sicher beantworten. So viel aber ist klar: Covid 19 breitet sich überall dort besonders gut aus, wo viele Mengen auf engem Raum sind. Das können kleine Wohnungen für große Familien sein, große Familienfeiern, Feiern mit Freunden oder andere Treffen.“ Zuletzt rückten die Hochhauskieze Heerstraße Nord und Falkenhagener Feld in den Fokus. Gibt es mittlerweile eine dritte Region in Spandau?
„Die Fallmeldungen gehen diffus durch den gesamten Bezirk“, berichtet die Amtsärztin. „Weitere regionale Problemfelder konnten nicht ausgemacht werden.“ Dass der hohe Anstieg möglicherweise mit schnellerer Bearbeitung durch die 20 Bundeswehr-Soldaten im Rathaus zu tun hat, glaubt sie nicht.
„Sagen wir das so: Die gestiegenen Fallzahlen hätten wir ohne die Hilfe der Bundeswehr, externe Einsatzkräfte und Mitarbeiter/innen aus den anderen Bereichen des Bezirksamtes kaum bewältigen können. Gut, dass wir sie in diesem Umfang in Spandau haben. Einen kausalen Zusammenhang sehe ich nicht. Wir erfassen alle gemeldeten Fälle – und zwar zeitnah. Das war auch so vor dem Einsatz der Bundeswehr.“ Soweit die Gesundheitschefin.
In Spandau sollen ab nächster Woche 80 Luftfiltergeräte für Klassenzimmer geliefert werden, die schwer zu lüften sind. Kosten: 237.000 Euro. Holen Sie den Taschenrechner raus: Es gibt in Spandau 45 Schulen, das macht pro Schule… die Fenster bleiben also noch lange geöffnet. – Details: Tagesspiegel
Wärmer ist der digitale Unterricht in der beheizten Wohnung. Der kann Spaß machen, ist für andere aber mühsam und ungewohnt. Lehrer, Kinder und Eltern, die das Homeschooling-Programm „Lernraum“ nutzen wollten (machen 100.000 in Berlin), starrten am Montagmorgen auf eine Fehlermeldung: „504 Gateway Time-out“. Am späten Abend die Kehrtwende: Nach Informationen des Tagesspiegels will Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) den Schulen die kostenlose Nutzung einer anderen kommerziellen Lernplattform ermöglichen. Details: Tagesspiegel.de
Aber es gibt es auch kleine, gute Nachrichten: Franziska Leschewitz, 31, saß als Linken-Politikerin in der BVV Spandau, arbeitete tagsüber als pharmazeutisch-technische Assistentin, kurz PTA, und ist mittlerweile Abgeordnete. Seit Silvester hat sie eine weitere Aufgabe: Sie gehört zur Reserve der mobilen Impftruppe, die von Seniorenheim zu Seniorenheim eilt: „Ich freue mich, als ausgebildete PTA in einem mobilen Impfteam helfen zu können.“ Hier ein Foto aus der TXL-Impfzentrale. Jetzt muss es nur noch genug Impfstoff geben. – Text: André Görke
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