Intro

von André Görke

Veröffentlicht am 02.05.2022

bei den Bäderbetrieben geht es drunter und drüber wie im Wellenbad. Starten wir mit dem Happyend der Woche: Letzten Dienstag fragte ich in der Bäderzentrale von Johannes Kleinsorg, wann denn die Schwimmhalle an der Gatower Straße schließt – draußen ist’s schließlich morgens böse frisch im Freibad, brrr. „Geplante Schließzeit: ab 27. Juni“, schrieb mir eine Bädersprecherin. Dummerweise hängte der örtliche Bademeister eine andere Info in den Schaukasten: „DIE SCHWIMMHALLE IST AB DEM 30. APRIL FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT GESCHLOSSEN !!!“ Überraschte nicht nur Leser wie Lutz Alexander (mit Badehose), sondern auch mich (ohne Badehose). Aber heute früh sah die Lösung so aus: „Aufgrund der Wetterlage bieten wir zusätzlich bis voraussichtlich 13. Mai, außer montags, das Schwimmen im Hallenbad in der Zeit von 7-14 Uhr an. Der Einlass erfolgt über die Sommerbadkasse. In dieser Zeit steht im Sommerbad nur das Schwimmerbecken zur Verfügung.“ Am 4. und 5. Mai ist in der Schwimmhalle in der Zeit von 8-10 aber nur eine Schwimmbahn frei. Platsch.

Polizei ermittelt an der Zitadelle. Und hier der Ärger der Woche: Am Sonntag bimmelte das Telefon bei der Spandauer Polizei. Am Hörer: Urte Evert, Museumschefin der Zitadelle. Der Anlass: Diebstahl am Geschichtsmuseum. „Ich musste am 1. Mai die ohnehin überlastete Polizei rufen, weil nun der Stahlhelm an unserer Brücke mit einem Bolzenschneider geklaut wurde“, erzählte Evert dem Newsletter und zeigt ein Foto vom Schaden. Sie erinnern sich? Am Geländer der Brücke sind seit 1939 Militärhelme aus vielen Epochen zu sehen, darunter ein Nazi-Stahlhelm. Das Geländer wurde im Krieg eingeschmolzen, 1950 wiederhergestellt – ohne Hakenkreuz, aber auch ohne Kommentierung. Im letzten Sommer wurden daher aus Protest bunte Häkelmützen über den Stahlhelm gestülpt. Prima, die Debatte bekam endlich Aufmerksamkeit, eigentlich wollte das Museum die Geschichte der Brücke mit Tafeln erklä… dann griff ein Mensch lieber zum plumpen Bolzenschneider. P.S.: Am 8. Mai jährt sich das Kriegsende.

VfV Spandau steht im Berliner Pokalfinale. Und hier die gute Nachricht der Woche: Die Frauen des VfV stehen am Sonntag, 8. Mai, überraschend im Berliner Pokal-Endspiel – und hoffen auf Unterstützung aus Spandau. Spandaus beste Handballerinnen holten im Halbfinale einen 4-Tore-Rückstand auf, erzielten 75 Sekunden vor Abpfiff die Führung und verteidigten wie doof die 25:24-Führung. „Wahnsinn!!! Nach Abpfiff gab es kein Halten mehr!“, jubelte der VfV um Handball-Frauenwart Ines Herz und zeigt hier ein Mini-Video vom Jubel bei Facebook. Wer hingehen mag: Im Finale treffen die Frauen auf den Drittligisten Berliner TSC. Wo? Im Horst-Korber-Zentrum an der Glockenturmstraße, nur 300 Meter Luftlinie von Spandau entfernt. Die exakte Anpfiffzeit stand heute früh noch nicht fest: HVB Pokal

Martin-Buber-Schule fliegt gen Weltraum. Und hier die Reise der Woche, die im Falkenhagener Feld startet. Holger Thießen ist Chef der MBO (1100 Jugendliche) und hat mir eine schöne Geschichte verraten: „Am Samstag, also am 7. Mai, startet auf unserem Sportplatz ein Wetterballon, der 35 Kilometer in die Höhe fliegt und damit die Stratosphäre erreicht. Die umrahmende Veranstaltung beginnt um 12 Uhr“, erzählt mir der MBO-Chef. Und was macht der Ballon dort oben? „Auf seiner Reise zur Stratosphäre werden die Messgeräte in der Sonde Daten wie Temperatur, Luftdruck und Höhe aufzeichnen. Außerdem erhoffen wir uns spektakuläre Filmaufnahmen von unserem blauen Planet“ – ob man wohl Spandau erkennt? Dahinter stecken u.a. die MBO-Talente aus dem Begabungskurs („Photonik und Sensoren“). „Der Ballon wird nach 2,5 bis 3 Stunden wieder laden“, so Thießen. „Ein GPS-System ermöglich das Wiederfinden der Sonde.“ Guten Flug!

Singlespaziergang in Gatow. Und zum Schluss noch ein Tipp, der zu den Terminen der Woche gehört. Interessant nämlich, was Newsletter-Leserin und Autorin Gabriele Bärtels auf die Beine stellt. Sie lädt am Sonnabend, 7. Mai, zum Single-Spaziergang  („Singles, Alleinstehende, Witwer, Geschiedene, Getrennte aus Kladow und Gatow“). Ihre Frage: „Geht es Euch wie mir: Keine Lust auf Kontaktanzeigen und Dating-Apps? Schöner wäre es doch, einen Menschen erst zu sehen, dann entspannt kennenzulernen und das in der heimischen Umgebung, anstatt 300 Kilometer entfernt. Dann kommt doch mit auf einen lockeren Waldspaziergang! Egal, wie alt Ihr seid, jeder und jede ist willkommen“, schreibt sie. „Niemand ist gezwungen, bis zum Ende dabei zu bleiben. Kinder und Hunde dürfen mit.“ Aber ein Schildchen mit dem Vornamen wäre schön. Treffpunkt: 7. Mai, 15 Uhr, Waldparkplatz am Steakhaus Mara Carbo. Kontakt: sehr-erfreut@posteo.de.

  • André Görke ist in Spandau aufgewachsen. Er gehört zum Newsletter-Team Tagesspiegel und ist stellvertretender Berlin-Chef. Mail: spandau@tagesspiegel.de