Kiezkamera

Veröffentlicht am 22.05.2018 von André Görke

Bild der Dreistigkeit. Schauen Sie sich dieses Foto in Ruhe an: Es ist werktags, diese Woche, 10.55 Uhr, drei teure Autos parken bequem in der Fußgängerzone der Altstadt, quer auf dem Platz. Daneben: drei Lieferfahrzeuge, die um 11 Uhr weg sein müssen (ob sie das waren, können Sie selbst erraten). Kontrolleure: nicht in Sicht. Das Bild machte Alexander Strauch, der Mitglied ist der Deutschen Polizeigewerkschaft DPolG. Sein Kommentar: „Schnell mal zur Bank in der Fußgängerzone …“

Was sagt die Politik? Wir haben Jochen Liedtke, SPD, das Foto geschickt. Er ist Chef des Verkehrsausschusses im Rathaus Spandau: „Ich kenne das Problem aus eigenem Erleben. Besonders dramatisch ist das illegale Befahren der Breite Straße zwischen Am Juliusturm und Charlottenstraße als Abkürzung, aber auch der Ritt zum Geldautomaten mitten in der Fußgängerzone.“ Und daher: „Das Verhalten dieser Automobilisten ist inakzeptabel und rücksichtlos.“

Die Lösung? „Da aus Personalgründen viel zu selten kontrolliert wird, favorisieren wir eine Lösung durch Poller in der Altstadt, die bereits in der Diskussion ist“, erzählt uns Jochen Liedtke. Diese könnten elektrisch bewegt oder versenkt werden – bspw. von Arztpraxen oder Anliegern. „BVV-Beschlusslage ist die Poller-Lösung bereits, aber aus Kostengründen leider noch nicht umgesetzt.“ Aber die Altstadt soll bekanntlich neu gestaltet werden. Vielleicht hilft bis dahin mal wieder ein erzieherischer Schwerpunkteinsatz zur Abschreckung – oder, Stadtrat Stephan Machulik, SPD? Antwort: bisher keine.