Kiezkamera

Veröffentlicht am 09.10.2018 von André Görke

Der Spandau-Baum in Israel. „This tree was planted by the citizens of SPANDAU“, steht auf dem Stein. Das Fotos links entstand im Herbst 2006, das rechts im Herbst 2018. Dazu schreibt uns Detmar Grammel: „Der Spandau-Baum in Ashdod gedeiht – die Partnerschaft mit Ashdod verdorrt.“ Dass die Beziehung zu der Hafenstadt in Israel kühl sein muss, wissen Sie seit dem Spandau-Newsletter im April . Damals wollten wir eine Geschichte übers 50-jährige Bestehen erzählen – nix da, die Party blieb aus, „Jubiläumsdatum nicht bekannt“. Und jetzt dieser Brief. Grammel war damals mit in Israel, als das Foto entstand. Er schreibt uns: „Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Stadt Ashdod am 26. November 2006 war Spandau mit einer kleinen Delegation vertreten – Bürgermeister i.R. Werner Salomon in Vertretung für Konrad Birkholz, Klaus Schwarz als Vorsitzender des Partnerschaftsvereins“ und eben Familie Grammel um den ehemaligen Schulleiter Detmar Grammel („für den Schüleraustausch der Bertolt-Brecht-Oberschule“).

Er erinnert sich: „Am Rathaus in Ashdod wurde eine Tafel mit den Wappen der Partnerstädte enthüllt, Salomon sprach vor dem Stadtparlament und am 27. November 2006 pflanzte die Spandauer Delegation auf dem Gelände der Partnerschule Makif Chet einen Baum“, schreibt Grammel an den Spandau-Newsletter. Heute könne auf dem Schulhof „keiner etwas mit dem Hinweis ‚Dieser Baum wurde von Spandauer Bürgern gepflanzt‘ anfangen“. In Ashdod, so Grammel, sei die Tafel am Rathaus mit den Partnerstädten gar nicht mehr zu sehen. Helmut Kleebank, SPD, formuliert es diplomatisch so: „Es gab unsererseits einige Anstrengungen, den Kontakt wieder aufleben zu lassen.“ Zuletzt durch einen Besuch in Ashdod 2017 und eine Einladung an den dortigen Bürgermeister nach Spandau im Frühjahr 2018 – ohne Erfolg.

Auch US-Stadt hatte kein Interesse an Spandau. Übrigens war das Aus einer Partnerschaft keine Spandauer Premiere: 2003 kündigte die US-Stadt Boca Raton aus Florida überraschend die Freundschaft. Sie bestand seit 1979 und daran erinnerte seit 1999 übrigens die Boca-Raton-Straße in der Wasserstadt.