Kiezkamera
Veröffentlicht am 11.06.2019 von André Görke
Hey, Pippi Langstrumpf! Das Mädchen oben rechts kennen Sie, die Dame links bestimmt auch: Astrid Lindgren. Das Foto entstand in – Bingo! – Spandau, wo eine Grundschule am Bullengraben ihren Namen trägt. „Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass dies eine glückliche Schule mit glücklichen Kindern wird.“ Das sagte die Buchautorin, als sie im April 1966 zur Einweihung der Schule nach Staaken reiste.
„Unsere Schule ist weltweit die erste Schule mit dem Namen der Kinderbuchautorin ‚Astrid Lindgren'“, erzählte uns jetzt Simone Kraft. Sie ist dort die Schulleiterin und auch Leserin des Spandau-Newsletters. Mittlerweile soll es 200 Schulen weltweit mit dem Namen geben. Die Idee hatte Käte Lorenz, die erste Schulleiterin. Unterstützt wurde sie von Volksbildungsstadtrat Alfred Blödorn, berichtet Schulleiterin Kraft. Der fragte die Autorin 1965 offiziell um ihre Erlaubnis. Und die antwortete so: „Nie in meinem Leben habe ich einen solchen Ehrenbeweis bekommen. Eine Astrid-Lindgren- Schule in meinem geliebten Berlin, das klingt ganz unglaublich in meinen Ohren.“
500 Kinder – und jetzt das Sommerfest. „Wir unterrichten 500 Schülerinnen und Schüler aus 20 verschiedenen Nationen. 45 Lehrerinnen und Lehrer sowie 18 Erzieherinnen und Erzieher sind an der Astrid-Lindgren-Grundschule beschäftigt“, erzählt uns Schulleiterin Simone Kraft. Am Freitag, 14. Juni, steht das Sommerfest an – 14 bis 16 Uhr in der Südekumzeile. Gezeigt wird die moderne Fassung des Theaterstücks „Hänsel und Gretel“.
Und wie geht’s der Schule? Schulleiterin Kraft: „Die Schule befindet sich im Stadtumbaugebiet West ‚Brunsbütteler Damm‘. Viele der Kinder kommen aus diesem Bereich, die soziale Struktur ist daher als problematisch und bildungsfern zu bezeichen. Die Mieten zählen berlinweit betrachtet zu den niedrigsten. Viele Zuzüge von Flüchtlingsfamilien haben wir in den vergangenen Monaten zu verzeichnen. Die Kinder, meist mit geringen oder gar keinen Deutschkenntnissen, werden in den Regelklassen unterrichtet.“ Aber es würden Erfolge bei der Integration erzielt; auch mit den Eltern laufe es gut. „Nur gemeinsam bringen wir die Schule weiter“, sagt Kraft. „Von der Politik wünsche ich mir als Schulleiterin, dass wir mit unseren Erfahrungen im Schulalltag noch stärker bei Entscheidungen mit einbezogen werden. Über die angelaufene Schulbauoffensive freue ich mich sehr und hoffe, dass die Bürokratie diese nicht unnötig verzögert.“ Wir hoffen mit. – Mehr zur Schul-Historie hier. – André Görke
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