Kiezkamera

Veröffentlicht am 29.10.2019 von André Görke

Endlich wird’s konkret. In der Altstadt von Berlin-Spandau rücken die Bauarbeiter an. Die beiden Gassen runter zur Havel (Kammer- und Wasserstraße) werden ab Donnerstag, 31. Oktober erneuert. Neues Pflaster, barrierefrei, alles bis 2020. Doch es wird noch staubiger, stressiger, und gewiss wird’s auch Ärger geben. Die Altstadt wird umgebuddelt, und hier sind die Pläne. Reicht das Geld? Bleibt der Rathausplatz so öde? Warum droht Ärger mit dem Senat? Stadtrat Frank Bewig, CDU, nennt hier im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau seine Altstadt-Pläne.

Herr Bewig, im November beginnt die Neugestaltung des Reformationsplatzes rund um die berühmte Kirche St. Nikolai. Zwei Jahre dauert allein dieses Projekt. Die Altstadt ist nur dummerweise viel, viel größer. „2019 legen wir am Reformationsplatz los, 2021 am Markt, kurz danach machen wir am Rathausplatz weiter, fast zeitgleich. Da verlegen wir den Radweg von den BVG-Haltestellen hinter den U-Bahnhof. Und dort, wo heute diese Erdwälle sind, könnte ein Tourismuszentrum mit Café unter Bäumen entstehen – dieser Platz hat heute nämlich gar keine Aufenthaltsqualität. Schauen Sie mal raus: Da sitzt niemand, wenn nicht gerade Markt ist. Wir haben in den vergangenen Jahren an der Rahmenkonzeption gearbeitet, die Grundlage für alle Vorhaben in der Altstadt ist. Wir wollen die Altstadt für 50 Mio. Euro städtebaulich modernisieren – glatteres Pflaster, keine Treppen, weg mit den Stolperfallen.“

In den Ferien wurde überraschend die Ausschreibung zum Umbau des Rathausplatzes gestoppt. „Wir haben uns entschieden, externe Expertise reinzuholen. Ob wir dadurch mehr Zeit benötigen, kann ich seriös noch nicht sagen.“

2025 muss das ganze Geld ausgeben sein. „Nein, muss es nicht. Aber wir wollen dann mit den drei großen Plätzen fertig sein. Es gibt aber noch ein Problem: der Senat. Da müssen wir noch Überzeugungsarbeit leisten, dass Flickwerk falsch ist. Wir denken nicht nur an den Reformationsplatz, den Markt und den Rathausplatz, sondern auch an die Zwischenwege. Die Altstadt muss als Ganzes erneuert werden. Da darf uns der Senat nicht hängen lassen.“ – Gespräch: André Görke

  • Mischen Sie sich ein! Wer sich aktiv in den Planungsprozess der Altstadt mit einbringen will und sich mit dem „Städtebaulichen Denkmalschutz“ auseinandersetzen möchte, kann jetzt den Finger heben.
  • Am 7. November, 18.30 Uhr, steht das Altstadtplenum an – die Mitglieder der Altstadtvertretung und Gebietsfondsjury für 2020/2021 werden gewählt, meldet das Altstadtmanagement um Andreas Wunderlich.
  • Und was macht man da so? Team Wunderlich: „Die Altstadtvertretung berät das Bezirksamt bei der Umsetzung des Förderprogramms und spricht Empfehlungen aus. Die Vergabejury für den Gebietsfonds entscheidet über kleinteilige Projekte zur Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität in der Altstadt.“
  • Infos: Altstadt Management
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