Kiezkamera

Veröffentlicht am 01.09.2020 von André Görke

Es geht los am 600-Mio-Campus von Siemens. Hier aktuelle Post aus der Siemenszentrale, wo Berlins neues Startup-Viertel geplant wird (mit 2800 Wohnungen, Schule und Hotel). Bislang ging es nur um die Raumaufteilung – jetzt werden die Häuser und Fassaden geplant. Wo geht es los? Am neuen Zugang zum Campus. Dieser Platz entsteht zwischen dem S-Bahnhof Siemensstadt und der Siemens-Zentrale – heute ein Mix aus Gestrüpp, Busparkplatz und Autowüste. Hier eine Luftansicht.

„Dort sollen ein Bürohaus mit bis zu 60 Metern Höhe und ein deutlich flacherer Neubau entstehen“, schreibt das Team um Projektchef Stefan Kögl. Den Standort des 60-Meter-Hauses habe ich blau eingekreist. „Das Neubau-Ensemble liefert eine architektonische Vorlage für die geplanten, weiteren neuen Gebäude auf dem Areal. Sie markieren nicht nur den zukünftigen, zentralen Eingangsplatz, von dem ein begrünter Boulevard als weitgehend autofreie Verbindungsachse in den Smart Campus hineinführt. Vielmehr ist dort auch ein Info-Center zum Projekt vorgesehen. An dem Wettbewerb nehmen sechs Berliner Architekturbüros teil. Ende November wird die Jury einen Gewinner küren. Anfang 2023 soll mit dem Bau begonnen werden.“

Aber wo ist der 150-Meter-Turm in der Mitte hin? Der war so markant, dass alles andere in den Hintergrund geriet – auf der Simulation fehlt er sogar ganz. Und ob der 150 Meter oder doch nur 100 Meter hoch wird, steht noch nicht fest: war im Februar hier erst Thema. Auf meine Nachfrage sagte Siemens-Sprecher Christian Datzer: „Hinsichtlich des ‚markanten‘ Hochhauses ist noch keine Entscheidung bezüglich der Ausführung getroffen.“ Wer den Turm vermisst: Bitteschön, hier ist er.

Wirtschaftskonferenz in Siemensstadt. Am Mittwoch findet übrigens die wichtige Berliner Wirtschaftskonferenz „Tech Summit“ erstmals als virtuelle Konferenz statt. Gastgeberin ist Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, Grüne. Im Mittelpunkt steht Spandau. „Unter dem Motto Innerstädtische Produktion am Beispiel der Siemensstadt 2.0“ lädt sie gemeinsam mit der Investitionsbank Berlin virtuell nach Spandau ein. Mit dabei: Siemens-Vorstand Cedrik Neike.

…und was will die Nachbarschaft? „Seit die Entwicklung des Siemens-Geländes zu einer „Smart City“ verkündet wurde, rücken Zustand und Zukunft der „alten“ Siemensstadt und der angrenzenden Stadtteile Haselhorst und Charlottenburg-Nord stärker ins Blickfeld der Politik“, heißt es in der Einladung von Volker Hormann („Planungswerkstatt Neue Siemensstadt“). Seine Fragen: „Welche Auswirkungen haben die geplanten Großprojekte auf unseren Stadtteil? Wie werden die Bürgerinnen und Bürger an der Planung beteiligt?“ Es gibt einen Anwohner-Abend am 9. September, 18 Uhr, im Saal der evangelischen Kirchengemeinde am Schuckertdamm 336-340. – Text: André Görke

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