Kiezkamera

Veröffentlicht am 12.04.2021 von André Görke

Hey, Staaken, erinnerst du dich? Diese kostbaren Bilder entstanden in den 70er Jahren in West-Staaken, als das Viertel noch zur DDR gehörte und in der Mitte die Mauer verlief (und nicht jeder eine Handykamera dabei hatte). Die Fotos verdanken wir Newsletter-Leser Johannes Reichelt. Was ist denn so auf den Fotos zu sehen?

  • Ganz oben der Blick von der DDR-Seite nach West-Berlin – mit der weißen Berliner Mauer und dahinter mit dem ersten West-Haus der Gartenstadt Staaken (das müsste dieses Haus sein). Das Foto entstand 1972.
  • Darunter sehen Sie das einstige Kino mit den alten Schaukästen. Im letzten Winter ist das Gebäude abgebrannt.
  • Unten ist die Kaufhalle zu sehen, in der es nach Anwohnerangaben immer etwas mehr als üblich gab („Wir wurden bei Laune gehalten“). Die Ruine steht heute noch im Zeestower Weg.

„Ich bin 70 Jahre alt und wohne seit meiner Geburt hier in Staaken gleich in der Nähe des alten Kinos“, erzählt mir Leser Reichelt. „Auf dem Bild vor dem Kino sind meine Schwester und ihr Mann zu sehen. Bis zum Kino kam man noch. Danach war Sperrgebiet. Als Kinder sind wir jedes Wochenende ins Kino. Vorstellungen waren um 15 Uhr, 17 Uhr und 20 Uhr“, erinnert sich Reichelt.

„Das Kino war oft voll mit Soldaten, da um das Kino der Grenzschutz der DDR stationiert war. In der Kaufhalle gab es Haushaltswaren, Fahrräder, Lampen, Schreibwaren usw. Ich hatte damals viel fotografiert und selbst Bilder entwickelt. Von unserem Haus aus konnte man mit Teleobjektiv die Mauer sehen.“

Tagesspiegel-Tipp: Hier finden Sie meine Fotostrecke zur Gartenstadt Staaken. Text: André Görke
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Dieser Text
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