Kultur

Kunst-Diebstahl in der Altstadt: "Spielende Kinder" geklaut

Veröffentlicht am 02.07.2019 von André Görke

Kunst-Diebstahl in der Altstadt: „Spielende Kinder“ geklaut. Kinder, Kinder! Vor einem Jahr, im Juli 2018, wurden die „Spielenden Kinder“ aus dem Hof der Stadtbücherei geklaut – mitten im Zentrum von Berlin-Spandau. Sie standen dort seit 1983. Künstlerinnen: zwei Frauen aus Iowa, USA. Stifter: Ulrich Thiel, einst Chef im Ratskeller Spandau. „Früher gehörten noch zwei Spatzen zu den Brunnenfiguren“, hieß es damals, „die aber wurden vor ein paar Jahren ebenfalls gestohlen.“ 35 Jahre lang tobten die Kinder im Hof – eins sitzend, eins auf der Mauer balancierend. Doch im Sommer 2018 wurden sie nachts abgesägt und verschleppt. „Die Skulpturen waren wie gute Freunde“, sagte damals Julia Colm, die dort das Freiluftkino im Innenhof organisiert. Auf den Jahrestag des Kunstdiebstahls wies sie jetzt hin, weil in Hollywood eine Skulptur von Marylin Monroe abgesägt und verschleppt wurde: „Hallo Rathaus, hieß es nicht, die Skulptur werde ‚zeitnah‘ ersetzt?“ Das Thema kommt nach den Ferien bestimmt auf die Tagesordnung des Kulturausschusses – der tagt am 13. August wieder. Wer stellt den Antrag?

Postbrunnen zur Bibliothek? Spontane Idee hier von mir: Könnte man nicht den berühmten Postbrunnen (Bj. 1980) in den Innenhof stellen? Der muss im Herbst weg, weil die Bagger kommen. Der Investor grübelt, wohin mit dem Ding. Der Hof hat Charme und muss ja echt kein müder Parkplatz sein. Und auch Kulturstadtrat Gerhard Hanke, CDU, sucht einen Platz in der Altstadt: „Der Postbrunnen ist Teil der Stadtgeschichte“. Integrierter Diebstahlschutz: Das Ding ist so groß und schwer, das klaut keiner mal eben in der Nacht. – Text: André Görke
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