Namen & Neues
Spandau, deine Jugendgewalt
Veröffentlicht am 28.11.2017 von André Görke
Einen guten Tee (mild, beruhigend) empfehlen wir zur Lektüre der Senatsstudie zur Jugendgewalt von Staatssekretär Christian Gaebler, SPD. Interessant für uns die Seiten 118-128, Kapitel Spandau.
Die Orte. Die allgemeine Kriminalitätsbelastung ist geringer als im Berliner Durchschnitt. Bei der Jugendgewalt („8-21 Jahre“) ist es genau anders herum („leicht überdurchschnittlich“). Tiefpunkt war das Jahr 2013, als die Zahlen – aufgepasst! – „20 bis 30 Prozent über Berlin“ lagen. Wenig überraschend: Am Bahnhof (gefolgt von Wilhelmstadt, Heerstraße Nord, Haselhorst) gibt’s mehr Gewalt als in Gatow/Kladow. Schulische Gewalt zeige sich besonders im Falkenhagener Feld und in der Region Brunsbütteler Damm.
Die Täter. Fast überall liegt Spandau im Durchschnitt – aber: „Bezüglich der Staatsangehörigkeit der Tatverdächtigen kann man in Spandau eine höhere Beteiligung deutscher Tatverdächtiger feststellen.“ Und: „Der Anteil der Mädchen ist etwas höher als in Berlin.“
Die Ursachen. „Auffällig unter den Risikofaktoren ist die große Zahl der Misshandlungen von Kindern in Spandau“, heißt es. Auch das Niveau an häuslicher Gewalt liege „deutlich“ über dem Berliner Schnitt. Die Armut ist höher, die Bildung geringer, viele Eltern sind getrennt und arbeitslos. Noch so ein Satz, den man sich merkt: „Einen eigenen Fernseher besitzen zur Einschulung 13,3% der Kinder – und damit deutlich mehr als in Berlin insgesamt (9,0%).“ – Quelle: Monitoring Jugendgewalt Delinquenz 2017, PDF