Namen & Neues
Flüssiger über die Heerstraße
Veröffentlicht am 19.12.2017 von André Görke
Interessant wird heute der Ausschuss für Bauen, Verkehr und Grünes (17 Uhr, öffentlich, Raum 202). Die AfD fordert besseren Verkehrsfluss auf der Heerstraße: „Der Verkehr auf dem Spandauer Teil staut sich (…) insbesondere in den Hauptverkehrszeiten, während der Verkehr im Charlottenburger Teil zur gleichen Zeit fließt.“ Zugegeben: Die Verengung von 3 auf 2 Spuren bremst natürlich aus – aber hatte irgendwer schon mal „Grün“ an der Pichelsdorfer? Ebenfalls interessant: Die SPD berichtet, dass leichte Motorräder an Ampeln von Induktionsschleifen nicht erkannt werden und die Fahrer extra zur Fußgängerampel laufen müssen (nein, mehr Marzipankartoffeln sind keine Lösung). Und dann ist da noch …
Neuer Tagesordnungpunkt: X34. Es gab kein (!) anderes Thema in 2017, zu dem wir so viele Mails erhalten haben wie zur umstrittenen Route des Schnellbusses durchs Wohngebiet der Landstadt Gatow. Komprimierte Auszüge aus der letzten Woche:
- „Der Doppeldecker bleibt an Verkehrsschildern hängen, reißt Baumkronen ein.“
- „Alle hier haben lärmdichte Fenster. Den Bus hört man nur, wenn sie offen stehen. Die Busse fahren brav 30.“
- „Tempo 30 fährt jetzt kein Busfahrer mehr.“
- „Endlich eine schnelle Verbindung zum Zoo. Kann nur eine Handvoll Anwohner sein, die sich auf dem Flugfeld beschwert.“
- „Zum Zoo fährt mit diesem Bus niemand – die vorhandene Verbindung ist schneller. Besser wäre ein kürzer Takt beim 135 zum Rathaus.“
- „Der Bus ist immer leer.“
- „Kein Entscheider nimmt Stellung.“
- „Die Schulkinder auf ihren Rädern sollen sich ab dem Frühjahr die kleine Straße mit dem Doppeldecker teilen?“
- „Gute Verbindung! Der bisherige 20-Minuten-Takt des 135ers war doch stiefmütterlich.“
- „500 Meter Fußweg sind nicht zumutbar?“
- „Wenn der BVG kurze Fußwege so wichtig sind, muss der Bus auch am Glienicker See und durch die Kurpromenade langfahren.“
Das sagt der Verkehrsexperte. Vorsitzender des Ausschusses ist Jochen Liedtke, SPD.: „Erst forderten Anwohner den Bus, jetzt lehnen andere ihn ab. Ich habe die BVG daher gebeten, das zu thematisieren“ – zu sehen gibt es am heutigen Dienstag von Gerd Freitag („BVG Bezirksmanagement“) auch eine Powerpoint-Präsentation, deren Ergebnis so aussehen wird: „Halbwahrheiten und Falschbehauptungen werden widerlegt“. Stadtrat Frank Bewig (CDU) hat Swen Schulz (SPD) übrigens mitgeteilt, dass er nur den baulichen Zustand der Straße habe prüfen lassen – „die Linienführung ist ein Vorschlag der BVG“ und werde vom Senat bestellt. Schulz will eine Anwohnerbefragung starten.