Namen & Neues

Streit um X34: "Immerhin mal eine Antwort"

Veröffentlicht am 09.01.2018 von André Görke

So viele Mails wie zu Werner Salomon haben wir in den letzten 12 Monaten nur zum X34 in der Landstadt Gatow bekommen, gegen den sich 200 Anwohner wehren. Es geht um die Route: Hauptstraße ja, Wohngebiet nein. Der Fall taugt zur Uni-Arbeit für Studenten, die etwas lernen wollen über Kommunikation, die schief läuft. Gegen die Ursprungsidee (bessere Schnellbusverbindung in die City) kann ja niemand was haben, auch nicht Anwohner. Und irgendwo muss er ja rollen. Weil aber Senatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) den fragenden Bürgern nicht antwortete, funkten die Anwohner den Regierenden Michael Müller (SPD) an. „Sein Büro hat wenigstens geantwortet“, erzählten jetzt freudig Anwohner. Was er geschrieben hat? „Nicht zuständig“ – man wird bescheiden. P.S.: Auch Kai Wegner, CDU, wartet bis heute auf eine Antwort, ob denn die Senatorin mal vor Ort vorbeikommen möchte (ein Formbrief ist gestern eingetroffen).

„Keine Anwohner-Einbindung“. Falls auch Sie sich mal über einen BVG-Doppeldecker vor ihrer Haustür wundern – Sie müssen nicht nach Ihrer Meinung gefragt werden. Staatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne) zitiert die BVG jetzt so: „Eine direkte Einbindung der Anwohnerinnen und Anwohner bei der Neuplanung von Omnibuslinien ist gesetzlich nicht vorgesehen“. Geredet werde in so einem Fall bspw. mit Bezirk, Schulen, Arbeitsstätten. 2011 hätten „Teile der Anwohner“ in Kladow sich für den Bus ausgesprochen, so Kirchner. Interessant sind zwei Sätze, die Kirchner als grüner Stadtrat unter einem SPD/CDU-Senat genüsslich aufgegriffen hätte. Beispiel 1: „Von 21 Uhr bis 5 Uhr können Anwohner weiterhin parken“ (Anwohner: „Schatz, stehst du um 4.45 Uhr und fährst den Wagen weg?“). Beispiel 2: „Die neuen Haltestellen vor dem Kita-Neubau (…) fördern die Selbstständigkeit der Kinder.“ (Anwohner: „Paul, du bist jetzt 4 – fährst du bitte allein mit dem X34 zur Kita?“). Immerhin: der Bus ist schön leer, einen warmen Sitzplatz bekommt jeder. Und Wärme fehlt bekanntlich in Kladow (siehe oben). – Quelle: Anfrage Peter Trapp, CDU – André Görke