Namen & Neues

1 Familienbehörde, 1 Fahrstuhl

Veröffentlicht am 13.02.2018 von André Görke

„Ich nenne unser Haus ‚den hohlen Zahn'“. Das sagte uns neulich Jugendstadtrat Stephan Machulik, SPD, als wir über das grässliche weiße Hochhaus im Bezirkszentrum sprachen (Foto). Das Jugendamt an der Klosterstraße, in dem 151 Mitarbeiter arbeiten, steht schräg gegenüber der Arcaden. Unten war seit 1970 die Disko „Jet-Power“ drin, oben wohnten Menschen. Die Küchen flogen raus, die Ämter zogen ein. „Die Substanz ist nicht gut, wir haben nur einen Fahrstuhl, in den ein Kinderwagen passt – und das in einer Familienbehörde“, sagt Machulik. „Wir wollten den Standort längst aufgeben.“ Und Bezirkschef Helmut Kleebank, SPD, schrieb uns: „Das Gebäude hat einen Sanierungsstau von 10 Millionen Euro.“ Ein neuer Standort werde gesucht. Aber wo?

Idee 1: Neubau gegenüber der Post. Der Bezirk mietet für sein Personal Büros im Carossa-Quartier an, also in Spandau-Nord – keine Lösung auf lange Sicht, oder? Kleebanks Gedanken: „Ein neues Bürodienstgebäude soll im besten Fall beide Probleme lösen. Es werden verschiedene Flächen geprüft – auch der Abriss der Klosterstraße 36 mit einem größeren Neubau an gleicher Stelle.“ Ein Vorteil: Zusammen mit dem Neubau am Spandauer Ufer (Postbrache) entstünde eine neue Eingangssituation nach Spandau.

Idee 2: Ausbau der Galenstraße. Kleebank: „Auch die Fläche neben dem Gebäude in der Galenstraße (Sozialamt) kommt eventuell für einen Neubau in Frage.“ Vorteil: „Es entstünde ein zweites Verwaltungszentrum – neben dem Rathaus –  in zentraler Lage mit kurzen Wegen.“

Idee 3: Studenten ins Hochhaus. Mit Wirtschaftsstadtrat Gerhard Hanke, CDU, haben wir uns auch über diese zentrale Ecke für den Spandau-Newsletter unterhalten – auch er hat eine Idee: „Warum bauen wir das Haus vom Jugendamt nicht zu einem Wohnhaus für Studenten aus?“ Hanke: „Wir müssen Studenten nach Spandau holen. Die Lage ist ideal. Sie bringen Belebung in die Altstadt.“ Und: „Wir kämpfen für einen Uni-Standort – ich denke vor allem an Kunststudenten, die wir mit dem Ausbau der Zitadelle und all den Galerien überzeugen könnten.“ Apropos: Wie steht’s eigentlich um die Uni-Pläne 2018?