Namen & Neues
Die Traube steht nun unter Denkmalschutz
Veröffentlicht am 07.08.2018 von Robert Klages
Um den Abriss zu verhindern, hatten Bürgerinnen und Bürger sich direkt an das Landesdenkmalamt gewandt. „Daran sieht man, dass sich das Engagement der Bürger lohnt“, freut sich Jürgen Kessling von der Wählerinitiative soziales Spandau (WisS). Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) hat derweil noch nicht auf den offenen Brief reagiert, der ihm bezüglich der Traube „geschickt“ wurde. Auf eine Mail an das Bezirksamt habe ich bisher keine Antwort erhalten. Urlaub? Denn den hat auch Baustadtrat Frank Bewig (CDU) derzeit, daher war auch hier gerade kein Statement zu bekommen.
Doch wird das Engagement der Bürger vertuscht? Das Landesdenkmalamt Berlin schreibt in einer Pressemitteilung: „Auf Antrag des Bezirksamtes Spandau wurde nun ein weiteres Rayonhaus unter Denkmalschutz gestellt. Es ist das einzige Rayonhaus in der Wilhelmstadt.“ Gemeint ist die Traube. Die aktiven Bürger macht das natürlich wütend. Bereits im März hatten sich diese an das Denkmalamt gewandt. Nachdem der Investor dann den Abriss beantragt habe, hätten das Amt und das Bezirksamt keine Anstalten gemacht, dem Abrissantrag zu widersprechen, berichtet uns Emilio Paolini von der Piratenpartei und von der Wählerinitiative soziales Spandau. „Für mich sieht es keineswegs aus, als hätte sich das Bezirksamt Spandau in der Angelegenheit irgendwie verdient gemacht“, sagt er.
Es gehe nicht darum, als „Retter“ darzustehen. Aber: „Eine Menge Bürger/Innen haben sich für die Prüfung auf Denkmalschutz engagiert und – man muss es auch mal klar sagen – sowohl die untere als auch die obere Denkmalbehörde und vermutlich darüber hinaus eine Menge Leute haben es mal ordentlich verpennt. Wenn Bürger/Innen schon den Job des Amtes übernehmen, dann sollte man das auch anschließend in der Öffentlichkeit klar kommunizieren.“