Namen & Neues

Termin der Woche: Sonnabend, 11 Uhr

Veröffentlicht am 14.08.2018 von André Görke

Neonazis wollen schon wieder durch Spandau marschieren. Hier die Resolution aus dem Rathaus – Kernsatz: „Spandau darf kein Wallfahrtsort für Naziverehrer werden.“ Die friedliche Gegenkundgebung findet am 18. August um 11 Uhr am Bahnhof statt. Der Spandauer CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner hat Innensenator Andreas Geisel, SPD, aufgefordert, den geplanten Rudolf-Heß-Marsch von 1000 Neonazis verbieten zu lassen. Doch der sagt: „Die freiheitlich-demokratische Grundordnung gilt leider auch für Arschlöcher.“ Wichtig auch dieser Termin: In der Melanchthon-Kirche findet um 11.30 Uhr ein Friedensgebet statt – mit Mahnwache und Glockengeläut.

Der Demonstrationszug des „Spandauer Bündnisses gegen Rechts“ zieht ab 11 Uhr  vom Bahnhof Spandau zum „Bürgerfest der Demokratie“ (Wilhelmstraße 23) und zur Melanchthonkirche. „Bischof Dröge plant seine Teilnahme am Friedensgebet um 13 Uhr“, heißt es im ökumenischen Aufruf. – Quelle: evang. Kirche

Die Strecke der Rechtsradikalen. Am Donnerstagvormittag lief die Einsatzbesprechung der Polizei. Die Rechtsradikalen sollen eine andere Route laufen als gewünscht. Und zwar so: Von der Schmidt-Knobelsdorf-Straße Ecke Sotzmannstraße, 12 Uhr, geht es über den Seeburger Weg, die Maulbeerallee, den Magistratsweg und den Brunsbütteler Weg bis zur Ecke Brunsbütteler Damm und Nennhauser Damm laufen. Dort sei eine Abschlusskundgebung geplant – der Regionalbahnhof Staaken ist gleich ums Eck. 500 Neonazis werden erwartet; wie die Rechtsradikalen dorthin kommen, wo sie parken, müssen sie laut Polizei selbst entscheiden.

Skeptisch ist die CDU.  „In der Wilhelmstadt ist ein friedlicher Protest organisiert“, schreibt uns Kai Wegner, Bundestagsabgeordneter der CDU. „Uns dreht sich der Magen um bei dem Gedanken, dass es in den Staakener Wohngebieten bspw. entlang des Magistratsweges und des Brunsbütteler Damms zu einem Neonazimarsch ohne friedlichen Protest oder zu Auseinandersetzungen extremistischer Gruppen kommen könnte. Innensenator und Polizei müssen die Demonstrationsroute verändern und den Radius verkleinern, sonst werden viele 10.000 Menschen im Spandauer Zentrum, in der Wilhelmstadt und in Staaken von der Neonazi-Demo betroffen sein.“

Einen aktualisierten Tagesspiegel-Text finden Sie unter diesem Link. Der Ex-Chef der Berliner NPD, Sebastian Schmidtke, hat für Sonnabend eine Demonstration in Mitte angemeldet. Offenbar wollen die Neonazis dahin ausweichen, sollten Gegendemonstranten wieder den geplanten langen Marsch durch Spandau verhindern, heißt es darin. Die Route durch Mitte führt laut Berliner Polizei vom Platz der Vereinten Nationen über Landsberger Allee, Weißenseer Weg, Möllendorffstraße, Frankfurter Allee, Rosenfelder Straße zum Bahnhof Lichternberg. Weil das ganz schön weit, haben die Rechten die Demo angemeldet von 14 bis 23.59 Uhr.