Namen & Neues

Hertha vs Dortmund - im Mittelpunkt: Spandau

Veröffentlicht am 12.03.2019 von André Görke

Machen Sie sich hübsch, legen Sie die Bluse raus und stutzen den Schnäuzer. Spandau steht am Sonnabend im Rampenlicht – vor 80.000 Leuten. Wo? Im Olympiastadion. Der Anlass: Hertha BSC spielt gegen Borussia Dortmund. Der Spezial-Gast: Spandau. Es ist nämlich „Bezirksspieltag“, und diesmal dreht sich alles um Hahneberg, Heerstraße und Postbrunnen – hier das neue Spandau-Video aus der Nacht (gar nicht übel, oder?).

Und hier 11 blau-weiße Kurzgeschichten. Los geht’s.

  • 1.) Die Hertha-Schrippen. Die Bäckerei „Rösler“ (140 Jahre alt, Chef: Andreas Rösler) hat ihren Stammsitz an der Falkenseer Chaussee – und liefert alle 30.000 Schrippen zu den Heimspielen von Hertha BSC. Keine Rostbratwurst ohne Spandau!
  • 2.) Die Platzwart-Legende. Moosbefall? Keine Panik bei Alan Cairncross im Olympiastadion: „Ich kam als Soldat und blieb als Greenkeeper.“ Der Schotte war von 1986 bis 1994 in der Brooke-Wavell-Kaserne in Wilhelmstadt stationiert („Dass ich Heß bewacht habe, ist aber eine Boulevard-Ente“), wurde dann Platzwart.
  • 3.) Die Top-Talente. Deutsche U21-Nationalspieler mit Spandauer Vergangenheit? Maximilian Mittelstädt stammt aus Staaken und Jordan Torunarigha ist bei seinen Eltern in Spandau aufgewachsen.
  • 4.) Die Fanclubs. 30 Fanclubs und 2550 Mitglieder hat Hertha BSC allein in Spandau – berlinweit Platz 4 und das als kleinster Bezirk der Stadt. Donato Melillo, 44, Fankoordinator des Klubs: „Spandau war schon immer eine Größe bei uns – dort haben wir wie in Neukölln, Steglitz und Charlottenburg traditionell viele Fans.“
  • 5.) Der Bus. Jahrelang gehörte der Mannschaftsbus zum Spandauer Straßenbild – er wurde unter der Woche heimlich auf dem BVG-Omnibusbahnhof hinter „Kentucky Fried Chicken“ geparkt. Der aktuelle Bus (mit Spandau-Wappen) steht woanders.
  • 6.) Die Großfamilie. Nee, nicht aus Neukölln, sondern vom Hahneberg. Familie Dardai um Herthas Cheftrainer Pal Dardai hat lange in Seeburg gewohnt – und das Dorf hinter der Stadtgrenze wird bei uns im Newsletter gnadenlos eingemeindet. Sohn Palko ist deutscher U20-Nationalspieler, Sohn Morten ist U17-Kapitän.
  • 7.) Das Kieztraining. Hartnäckiges Gerücht: Hertha absolviert 2019 noch ein „Kieztraining“ in Spandau. Und zwar auf dem Rasenplatz von … pssst!
  • 8.) Der Becher. Spandau hat einen eigenen Bierbecher im Stadion – ganz ohne Schickimicki. Auf dem Becher lächelt Fabian Lustenberger (seit 12 Jahren bei Hertha). Daneben ist das Heerstraßen-Schild zu sehen. Herrlich unaufgeregt, oder? Hier ein Foto .
  • 9.) Der Rathaus-Turm leuchtet sogar blau-weiß. Glauben Sie nicht? Schauen Sie mal hier.
  • 10.) Der Kreuzfahrer. Berlins „Kreuzfahrtterminal“ liegt in Spandau (Foto). Der Chef dort ist Ingo Gersbeck. Und der ist der Vater von Herthas Torhüter Marius Gersbeck (1. Bundesligaspiel beim sensationellen 2:1-Sieg in Dortmund).
  • 11.) Das Wahrzeichen. Hertha wirbt für das Spiel gegen Borussia Dortmund mit einem Spandauer Wahrzeichen. Na, mit welchem? Zitadelle? Rathausturm? Nee, mit dem Postbrunnen! Schauen Sie mal hier. – André Görke

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Dieser Text ist im neuen Tagesspiegel-Newsletter für Spandau erschienen. Kostenlos und kompletten Newsletter lesen unter leute.tagesspiegel.de