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AfD-Party in Tanzschule Staaken: Das sagt die Chefin

Veröffentlicht am 28.05.2019 von André Görke

AfD-Party in Tanzschule Staaken: Das sagt die Chefin. Die AfD findet schwer Räume für ihre Partys. Auf Staaken aber, tief im Westen von Berlin-Spandau, war Verlass: Die „Tanzschule Allround“ an der Heerstraße Ecke Bergstraße hat ihren Saal am Sonntag an die AfD vermietet – nicht zum ersten Mal. Auf unsere schriftlichen Fragen am Montag reagierte die Tanzschule erst gereizt: „Was für eine Art Artikel möchten Sie denn schreiben? Einen sachlichen Text oder eine Hetzkampagne?“ Kurz durchatmen, nachdenken, dann schreibt Tanzschul-Chefin Anja Thamm dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel noch mal: „Der Kontakt kam über eine Anfrage unserer Event Agentur, so wie auch alle anderen Veranstaltungen (Hochzeiten, Jubiläen, Geburtstage etc.) relativ kurzfristig zu Beginn der Woche. Einen persönlichen Kontakt hat es zur Partei nicht gegeben.“ Und: „In der vergangenen Woche haben wir unsere Räumlichkeiten ebenfalls der SPD und der CDU für Ihre Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. In den vergangenen Jahren haben wir die Linke und die Grünen sowie die Freien Wähler in unseren Räumlichkeiten beherbergt. Wir sehen uns als neutrale Location, die ihre Räumlichkeiten zur Vermietung anbietet.“

Gastgeber für die AfD: „Wir sehen darin keine Problematik.“ Weiter schreibt Tanzschul-Chefin Anja Thamm zur Vermietung an die AfD: „Da es sich um eine geschlossene Veranstaltung gehandelt hat, haben wir hier auch keine Problematik gesehen. Wo sollte man auch anfangen, Grenzen zu ziehen? Wir finden es schade, dass Menschen, die anderer Meinung sind, dies nutzen, um zu Gewalt und Vandalismus aufzurufen. Wir wissen von anderen Veranstaltern, dass teilweise keine Veranstaltungen der Parteien mehr angenommen werden, nicht aus politischen Gründen, sondern aus Angst vor Vandalismus und Negativwerbung. Wie weit ist es gekommen, wenn Unternehmen Existenzängste haben und wie weit soll das noch gehen? Wir möchten hier noch einmal ganz deutlich darauf hinweisen, dass wir als Unternehmen wirtschaftlich denken und uns ausdrücklich von einer politischen Wertung distanzieren.“ Urteilen Sie bitte selbst. – André Görke
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Diesen Text haben wir als Leseprobe dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau entnommen. Den kompletten Newsletter, den Ihnen André Görke kompakt einmal pro Woche schickt, können Sie ganz unkompliziert und kostenlos bestellen unter leute.tagesspiegel.de