Namen & Neues

Schleuse drei Monate dicht: Schiffer sind wütend

Veröffentlicht am 18.06.2019 von André Görke

Havarie an der Schleuse, weil ein Bauteil fehlt? Drei Monate lang geht nichts mehr – und das an der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung Berlins. Darüber hatten wir letzte Woche im Spandau-Newsletter berichtet. Folge: 200 Schiffe (inkl. Feuerwehrboot) sollen einen 15-Kilometer-Umweg über Wedding nehmen. Der Frust schwappt jetzt täglich ans Ufer.

  • „Wir haben 40 Prozent Umsatzverlust“, schimpft Sascha Stegen im Gespräch mit dem Spandau-Newsletter. Er ist der Chef der „Bootstankstelle Berlin“ an der Scharfen Lanke. „Dieser Zustand ist doch utopisch.“

  • „Umfahrung dauert drei Stunden länger“, klagt Ingo Gersbeck, 55, Chef des Kreuzfahrtterminals am Ziegelhof und Chef einer Tankflotte auf den Flüssen. Dem Spandau-Newsletter sagte er: „Das ist doch kein Zustand für den Schiffsverkehr. Das bringt nicht nur erhebliche Umsatzeinbußen mit sich, auch meine Belegschaft ist durch den enormen zeitlichen Mehrstundenanfall am Limit.“ Und: „Das Amt schweigt, beim Ministerium wird man nicht für voll genommen.“
  • „Wir müssen Touren streichen.“ Verkehrsfrust, Teil 3: „Wir haben uns dazu entschieden, die Tegel-Rundfahrt aufgrund der Schleusenproblematik aus unserem Programm zu nehmen und lieber in Richtung Pfaueninsel zu fahren“, schreibt uns Dominik Seidel von der Reederei Lüdicke (die mit der berühmten „MS Heiterkeit“, die bald 110. Geburtstag feiert). Es gebe eine große Unsicherheit bei der Routen-Planung, weil ja die Ausflugsschiffe auch nach Oranienburg oder Niederfinow wollten. „Es muss endlich mehr Geld für Schleusenpersonal und die Wartung der Schleusen in der Weltstadt Berlin in die Hand genommen werden!“ – Hintergrund: Tagesspiegel – André Görke
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    Diesen Text haben wir als Leseprobe dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau entnommen. Den Spandau-Newsletter, den wir Ihnen einmal pro Woche kompakt mailen, können Sie ganz unkompliziert und kostenlos bestellen unter leute.tagesspiegel.de