Namen & Neues

Jetzt doch 1,5 Jahre Bauzeit? Neues vom Radweg an der Heerstraße

Veröffentlicht am 30.07.2019 von André Görke

Jetzt doch 1,5 Jahre Bauzeit? Neues vom Radweg an der Heerstraße. Der Radweg zwischen Freybrücke und Stößenseebrücke ist eine Zumutung: eng, schmal, rumpelig. Ein neuer soll gebaut werden, doch die Baustelle ist kniffelig. Es geht um die wichtigste Pendlertrasse im Westen von Berlin; 50.000 Autos rollen dort täglich lang. „Wir hätten 1,5 Jahre gebraucht – für 700 Meter Radweg! Das ist doch keinem Menschen zu vermitteln.“ Das hatte mir ein Sprecher der Verkehrsverwaltung um Regine Günther, Grüne, im April gesagt. Im Sommer sollte der neue Plan für eine – schnellere – Baustelle fertig sein und seit dem Wochenende, tata!, ist die öffentliche Ausschreibung auch da. Ich habe mir die 37 Seiten Baubeschreibung durchgelesen. Das Dumme: Da ist wieder von 400 Werk(!)tagen die Rede – also insgesamt 1,5 Jahre („ohne bauzeitliche Verkehrssicherung und Markierungsarbeiten“). Wenn also im Herbst 2019 der Zuschlag erteilt wird, dann ist der Radweg im Frühsommer 2021 fertig? Das wäre so lala. Für alle – für Pendler, BVG-Fahrgäste und Radfahrer. Den Senat hatte ich kurzfristig um eine Stellungnahme gebeten – leider zu kurzfristig für den heutigen Newsletter. Fortsetzung folgt aber.

In der neuen Ausschreibung steht außerdem noch das hier zur kniffeligen Baustelle:

  • Was wird gebaut? Eine glatte Asphaltpiste. „Neubau eines 1,60 m breiten Rad- sowie eines 2 m breiten Gehwegs (inkl. Mosaikstreifen) unter Berücksichtigung eines 1,20 m breiten Sicherheitstrennstreifens zwischen Fahrbahn und Radweg.“
  • Wo ist Baustart? Los geht es auf dem südlichen Abschnitt zwischen Stößenseebrücke und Currywurst-Bude Ketchup 35.
  • Was ist mit dem Straßenverkehr? „Bei der Herstellung der Geh- und Radwege ist neben dem betroffenen Seitenraum der jeweiligen Bauphase auch die an diesen Seitenraum angrenzende erste Fahrspur der Heerstraße für die Bauaktivitäten zu sperren. 4 der 5 Fahrspuren können aufrecht erhalten werden (2 Spuren stadteinwärts, 2 Spuren stadtauswärts).“
  • Wie kommt man über die Straße? Über eine provisorische Ampel. Westlich der Stößenseebrücke wird der Rad- und Fußverkehr auf die andere Straßenseite geführt.
  • Ist das an der Currywurst-Bude nicht super eng? Ja. BVG-Haltestelle, Ampel, Imbissbude – der Platz ist begrenzt an Pichelswerder (Foto). Deshalb entsteht dort ein gemeinsamer Fuß- und Radweg.
  • Was ist mit den Lampen? Kommen alle auf den Müll. „Im Zuge der Radwegerneuerung wird auch die bestehende Beleuchtung in der Heerstraße zwischen der Freybrücke und der Bezirksgrenze modernisiert. Die bestehenden 15-Meter-Maste sind zu demontieren.“ Keine Sorge: Es werden neue gebaut.

Heerstraße (II): Gefahrenstelle entschärft. Schon gesehen? Da war jemand fleißig. Der Senat ist in den Ferien mit der Astschere an der Heerstraße unterwegs gewesen. Dort trieben die 60 Bäume aus, die im Frühjahr 2018 gefällt worden waren (und nichts geschah). Irgendwann waren die Äste wieder so lang und das Blattwerk so dicht, dass sie Radfahrer nicht nur ins Gesicht piekten – sondern ihnen auch die Sicht nahmen. Es kam zum Unfall. Stand neulich hier im Spandau-Newsletter. Prompt wurden die Äste entfernt – das Stutzen hat letzten Sommer übrigens stolze 2177 Euro gekostet. – Text: André Görke
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Diesen Text haben wir als Leseprobe dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau entnommen. Den – kompletten – Spandau-Newsletter, den wir Ihnen einmal pro Woche schicken, können Sie ganz unkompliziert und kostenlos bestellen unter leute.tagesspiegel.de