Namen & Neues

400 Tage Baustelle für 700 Meter Radweg: Senat überprüft Pläne an Heerstraße

Veröffentlicht am 06.08.2019 von André Görke

400 Tage Baustelle für 700 Meter Radweg: Senat überprüft Pläne an Heerstraße. Die Radweg-Baustelle an der Heerstraße in Berlin nervt. Die 60 Bäume wurden längst gefällt und Ersatz in Staaken gepflanzt – hier zeige ich Ihnen meine Fotos vom Wochenende aus dem Bullengraben, wo das junge Grün (90 Bäume) anwächst. Das Dumme ist nur: Der eigentliche Radweg an der Heerstraße kommt nicht voran. Jetzt ist sogar erst vom Baustart 2020 die Rede. Aber darauf kommt’s so langsam auch nicht mehr an, oder?

Vermurkste Baustelle ist jetzt ganz oben auf der Chefin-Agenda. 400 Werktage braucht der Senat („geschätzte Bauzeit“) für den 700 Meter langen Radweg links und rechts der Heerstraße – das geht aus den neuen Bauplänen hervor („1,60 Meter Breite, glatter Asphalt, plus Bürgersteig“). Darüber hatte ich vorige Woche berichtet. 400 Werktage? 1,5 Jahre? Echt jetzt? Den Text fand selbst Berlins oberste Verkehrschefin, Senatorin Regine Günther (Grüne) überhaupt nicht witzig – also die Pläne, nicht den Newsletter. Sie lässt die Bau-Akte jetzt komplett prüfen, es geht schließlich um die wichtigste Ausfallstraße im Berliner Westen (50.000 Autos, zig BVG-Linien). Notfalls wird eine neue Ausschreibung gestartet, dann beginnt die Baustelle halt später. Der Zeitdruck ist sowieso nur entstanden durch die Fällung der 60 Bäume im Frühjahr 2018 – ohne die gäb’s auch keine Häme, keine Not (wobei der üble Mini-Radweg natürlich erneuert werden muss). „Wir überprüfen die Planungen für Querschnitt und Baustelle an der Heerstraße noch einmal, um ggf. Veränderungen zu erreichen“, schrieb mit gestern Abend Günthers Sprechers, Jan Thomsen, zurückhaltend und diplomatisch.

Im Bullengraben in Berlin-Staaken. Hier stehen die Ersatzbäume:

Schnellradweg an der Heerstraße? Übrigens: Wenn der neue Radweg 2022 an der Heerstraße fertig ist, drohen die nächste Baustellen – kein Scherz. Ab 2023 könnte der „Schnellradweg“ an der Heerstraße entstehen, als eine von zehn Routen, die ganz aktuell auf Wichtigkeit geprüft werden. Am Dienstag, 13. August, wird diese „West-Route“ bei einem Bürger-Abend im Rathaus Charlottenburg vorgestellt – hier geht’s zur Anmeldung. Die mögliche Rad-Trasse führt von der Landesgrenze Spandau/Dallgow über die Heerstraße bis zum S-Bahnhof Tiergarten. Länge dieser „West-Route“ – „etwa 15,5 Kilometer“. Eine Frage bleibt: Wird der neue Radweg (2022) für den ganz neuen Radweg (2023) etwa wieder umgebaut? So weit sind die Planer noch lange nicht. Aber klar ist, so heißt es im Senat, der mögliche (!) Schnellradweg sollte so gut wie es geht in den neuen Radweg integriert werden und die neue Infrastruktur nutzen. – Infos: infravelo.de – Text: André Görke


+++
Diesen Text habe ich als Leseprobe dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau entnommen. Den – kompletten! – Spandau-Newsletter, den ich Ihnen einmal pro Woche schicke, gibt es ganz unkompliziert und kostenlos hier leute.tagesspiegel.de.