Namen & Neues
Bezirksamt stoppt dreiste Autofahrer am Badesee
Veröffentlicht am 06.08.2019 von André Görke
Bezirksamt stoppt dreiste Autofahrer an Berliner Badesee. Gab mächtig Ärger am Glienicker See in Berlin-Kladow: Weil Autofahrer zu faul waren, sich einen Parkplatz zu suchen, rumpelten sie einfach durchs Getreidefeld neben dem Badesee und stellten dort ihre Karre ab – hier Fotos von Anwohnern. Sauer war auch die Politik im Rathaus. Stadtrat Frank Bewig, CDU, hatte prompt eine baumstarke Idee, aber dazu gleich mehr. „Der Parkdruck ist riesengroß am Glienicker See. Alle kommen mit dem Auto – klar, da gibt’s ja auch keinen BVG-Bus, aber so geht’s ja nun auch nicht“, sagte mir Stadtrat Stephan Machulik, SPD, zuständig für Ordnungamt und somit Strafzettel. „Wir können nicht alles versperren oder abpollern, da sind wir uns im Rathaus einig. Auch zusätzliche Parkflächen können nicht die Lösung sein am Glienicker See. Wenn es extrem heiß wird, müssen Polizei und Ordnungsamt dort rausfahren. Das Thema steht jetzt auf der Liste beim Quartalstreffen mit der Polizei.“ Das Treffen steht Mitte August an. Stadtrat Machulik erzählt: „Wir hatten ähnlichen Park-Ärger an der Badestelle Bürgerablage – das war auch so ein wilder Sommer-Hotspot. Die Leute parkten einfach im Wald. In Hakenfelde haben wir das Problem aber in den Griff bekommen. Das muss für 2020 auch unser Ziel am Glienicker See sein.“ Ob dazu ein erzieherischer Abschlepptag mit der Polizei gehört? Wird jetzt einfach mal geprüft.
Vorher sah’s so aus…
… und hinterher so:
Parkärger am Badesee: Baumstamm versperrt jetzt den Weg. Richtig gut war jedenfalls das: Das Grünflächenamt um Stadtrat Frank Bewig, CDU („Das machen wir jetzt einfach“), ist am Glienicker See erfrischend schnell und unkompliziert im Einsatz gewesen – wie zuvor auch an der Jungfernheide: Weil bequeme Autofahrer dort mitten im Park parkten, kippte das Amt Findlinge in den Weg – mit Erfolg (hier ein Foto von Angelo Bienek). Am Glienicker See lösten keine Findlinge das Problem, sondern ein fetter Baumstamm, den ein Kran dort ablegte, berichtet unser Leser Thoralf J. Klatt. Hier mein Vorher-Nachher-Foto. Und frisch gemäht wurde das Feld auch.
Strafen für Falschparker, Problem für Abschlepper. Den Falschparkern aus dem Getreidefeld droht laut Stadtrat Stephan Machulik, SPD, ein Bußgeld in Höhe von 35 Euro. Weitere 170 Euro kämen hinzu, wenn der Abschleppdienst gekommen wäre – der Haken ist aber: „Es ist erstens Privatgelände, da können wir nicht einfach so mit dem Abschleppwagen rauffahren. Und vor allem: Der Abschleppdienst wäre nicht ins Feld gefahren, weil er da selbst nicht wieder herausgekommen wäre.“ Ach, wem gehört eigentlich das Feld? Machulik: „Der Bauer hat es jahrelang bewirtschaftet. Das Feld gehört mittlerweile einem privaten Investor. Der baut woanders, braucht aber Ausgleichsfläche für Zauneidechsen.“ Die werden angelockt, eingesammelt und auf diesem Feld am Glienicker See ausgesetzt, höre ich im Büro von Stadtrat Frank Bewig, CDU. Quintessenz: Starker, schneller Einsatz vom Bezirk. Lob muss auch mal sein. – Text: André Görke
+++
Diesen Text habe ich als Leseprobe dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau entnommen. Den – kompletten! – Spandau-Newsletter, den ich Ihnen einmal pro Woche schicke, gibt es ganz unkompliziert und kostenlos hier leute.tagesspiegel.de.