Wo sind denn alle? Leere im Rathaus von Berlin-Spandau. Die nächste BVV steht an, salopp „Bezirksparlament“ genannt. Und die Themen am Mittwoch sind… hey, wo sind denn alle?!

Zu Besuch im Krankenhaus. Die 50 Bezirksverordneten um BVV-Chefin Gaby Schiller, SPD, sind am Mittwoch außer Haus. Spandaus Politik geht traditionell einmal im Jahr auf Reisen, immer kurz vor Weihnachten. Allerdings werden keine Steuergelder für den Kurztrip nach Mallorca verbraten – die BVV-Leute nehmen den BVG-Bus und fahren sechs Stationen nach Norden, ins Vivantes-Krankenhaus.

25.000 Patienten: Spandaus Krankenhaus ist echt eine Nummer in Berlin. Zu den Klinik-Fakten: Gelegen an der Neuen Bergstraße, 1854 gegründet, 500 Pflegekräfte, 600 Betten, 25.000 Patienten im Jahr – das große Bettenhaus stammt aus dem Jahr 1985. Empfangen wird die Politik von Jürgen Kirschbaum, der dort seit einem Monat neuer Direktor ist. „Dieses Krankenhaus ist eine Perle“, sagte mir jetzt BVV-Chefin Gaby Schiller. „Es schreibt schwarze Zahlen, ich sitze im Beirat. Und es ist schwer beeindruckend, was Pflegekräfte und Spezialisten dort Tag für Tag leisten.“ Schiller berichtet von Robotern, mit denen Leute wieder Laufen lernen oder erstmals wieder auf zwei Beinen stehen können. „Ein toller Moment! Fünf dieser Geräte gibt es in Spandau“, sagt Schiller. Aber die Klinik hat Sorgen: die Enge. Schiller: „Es fehlt an Platz für Forschung, Schlafplätzen fürs Personal und Parkplätze für die Pflegekräfte.“

Spandaus Krankenhaus will expandieren. In den Büros von Stadtrat Frank Bewig, CDU, kursieren Ausbaupläne fürs Krankenhaus – bitte, hier ist die grobe Idee: Die Klinik will auf die andere Straßenseite expandieren (aufs Kasernengelände), mit Parkhaus, Pflegewohnheim, Pipapo. Und in Bewegung ist die Sache so richtig erst gekommen, seit Staatssekretär Steffen Krach, SPD, hier im April so deutlich wie nie zuvor den Bau eines Pflegecampus ankündigte: „Der Ausbildungscampus von Charité und Vivantes ist ein erster Schritt zur Umsetzung der Empfehlungen für die Gesundheitsstadt 2030. Dafür ist Spandau als Standort eine tolle Lösung. Zusammen mit den Plänen für Siemensstadt und dem benachbarten TXL Campus entsteht hier ein richtiger Hotspot für Bildung, Wissenschaft und Innovation.“ Helmut Kleebank, SPD, hatte hier im Spandau-Newsletter letzte Woche die gewaltigen Dimensionen genannt: Es geht um 4300 Arbeitsplätze im Pflegesektor und mehr als 100 Mio Investment.

„Weihnachten wird’s trubelig im Krankenhaus.“ Zwei Stunden dauert der Politik-Ausflug ins Krankenhaus. „Normalerweise kommen wir immer vor Weihnachten“, sagt mir BVV-Chefin Gaby Schiller, 71 Jahre alt und seit 1999 dabei. So habe man es bei Vattenfall oder der BSR gemacht. „Aber in einem Krankenhaus ist es kurz vor Weihnachten oft trubelig – da wollten wir nicht stören, deshalb kommen wir jetzt schon im November.“ Und was würde sie persönlich mal am liebsten mit der BVV besuchen? Schiller: „Das BMW-Motorradwerk!“ Noch so eine Nummer in Spandau: eröffnet 1969, 2300 Leute, vorneweg der Kladower Helmut Schramm. – Text: André Görke

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Dieser Text stammt aus dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. Den gibt es in voller Länge und kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de. Ich freue mich auf Sie!

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Meine weiteren Themen im neuen Spandau-Newsletter – eine Auswahl:

• Missbrauch am Havel-Ufer: Festnahme im Kladower Wohnwagen
• Psst, geheim! Erste Fotos vom Spandauer Weihnachtsbaum (aus dem legendären Weißenstadt)
• „Diesmal keine Schafe“: Warum es 2019 keine Tiere auf dem Weihnachtmarkt gibt
• 25.000 Patienten: Spandaus Politik im Krankenhaus
• „Intershop“ in Staaken, 1990: Erinnerst du dich?
• Er rettete die Altstadt: Würdigung auf Karsten Westphal
• Unterricht um 7.15 Uhr?
• Neue Grillplätze in Spandau?
• „Treibst du endlich Sport?“: Super Glückwunsch-Post
• Neues von Karls Erdbeerhof: Disneyland hinter der Heerstraße
• …das und noch viel mehr lesen Sie in meinem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau – hier: leute.tagesspiegel.de.