Namen & Neues
"Günstiger Wohnraum": Berlin plant Studentenheim für Polizei und Feuerwehr in Spandau
Veröffentlicht am 19.11.2019 von André Görke
Berlin plant Studentenheim für Polizei und Feuerwehr in Spandau. Neulich durch Hakenfelde spaziert, immer am Kasernen-Zaun entlang. Das Straßenschild der Berliner Polizei am Hohenzollernring ist abgeschraubt, Unkraut wächst auf den Stufen, kein Mensch weit und breit. Hallo, ist hier jemand? Hier ein Bild von den riesigen Anlagen der Polizei im Spandauer Norden am Hohenzollernring.
Billiger Wohnraum für Jung-Polizisten. Ich entdeckte gut versteckt einen Nebensatz in einem aktuellen Abgeordnetenhaus-Papier, Drucksache Nr. 21284 (Anfrage Tom Schreiber, SPD) – ist noch keinem aufgefallen. In der einstigen Kaserne im Spandauer Norden soll ein „Studentenheim“ für Berliner Polizisten und Berliner Feuerwehrleute entstehen – hier eine Luftaufnahme.
In dem Papier aus dem Haus von Innensenator Andreas Geisel, SPD, steht schwarz auf weiß: „Konkret wird derzeit in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Finanzen und der Berlinovo die Einrichtung eines studentischen Wohnheims in der Radelandstraße 21 in Berlin-Spandau projektiert.“ Gemeint ist der Zugang direkt neben dem Schwimmbad Spandau-Nord. „In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass es einen Bedarf an sozialverträglichem Wohnraum gibt“, schreibt Geisels Staatssekretär Torsten Akmann in dem Papier, „insbesondere für Auszubildende beider Behörden sowie Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren“. Eigene Dienstwohnungen hat die Polizei seit 1990 nicht mehr. Geld muss eh an der Radelandstraße investiert werden: Der Sanierungsbedarf liegt bei 48 Mio Euro (Stand 2017).
“82 Appartements ab 2022“. Nach Veröffentlichung des Spandau-Newsletters hat sich jetzt auch die Senatsverwaltung für Inneres bei mir gemeldet. Ein Sprecher schrieb dem Spandau-Newsletter: „Auf einer Grundstücksfläche von über 4.000 m² entsteht auf einem Teilgrundstück des Polizeigeländes ein dreigeschossiger Gebäude mit ca. 82 modern und funktionell eingerichteten Doppelapartments für insgesamt 164 Bewohnerinnen und Bewohner. Die ca. 35 m² großen Apartments sind ausgestattet mit einem Bad und einer Küchenzeile. Baubeginn ist nach heutigem Stand für Sommer 2021, die Fertigstellung ist für das 2. Halbjahr 2022 vorgesehen. Das Haus soll einen eigenen Zugang von der Pionierstraße erhalten.“ Wer dort wohnt? “Dort sollen sowohl Anwärterinnen und Anwärter des mittleren als auch des gehobenen Dienstes wohnen können.“
„Spandau CSI“: Noch ein Polizei-Kiez in Spandau. Nicht vergessen: Ab 2021 soll in Spandau auch das große Bundespolizei-Revier entstehen (Investition: 300 Mio bis 2025). Swen Schulz, SPD, ruft mir gerade zu: Er erkundige sich gerade bei der Bundesregierung nach dem aktuellen Stand und reiche Ihnen hier im Spandau-Newsletter bald die Infos rein.
Hier der Zugangsbereich der Kaserne in Wilhelmstadt.
Nutzer der Kasernen in der Wilhelmstadt werden sein: Zoll-Waffenträger, 500 Bundespolizisten und die Truppe vom SEK. In Spandau werden die Spezialeinheiten für „chemische, biologische, radioaktive und nukleare Attacken“ stationiert. Hier meine Fotos aus der geheimnisvollen Kaserne an der Wilhelmstraße: tagesspiegel.de. – Text: André Görke
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Dieser Text ist im neuen Spandau-Newsletter des Tagesspiegel erschienen – die Fortsetzung mit mehr Details zum Wohnheim gibt es nächstes Mal. Den Spandau-Newsletter gibt es einmal pro Woche von mir in voller Länge und kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de.
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