Namen & Neues

Siemensbahn im Havel-Tunnel? So geht es 2020 weiter

Veröffentlicht am 26.11.2019 von André Görke

Siemensbahn im Havel-Tunnel? So geht es 2020 weiter. Vorsicht an der Bahnsteigkante! Aus dem Dickicht der verwilderten Siemensbahn (der letzte Zug fuhr hier 1980) meldet sich Alexander Kaczmarek. Zur Erinnerung: An einem heißen Sommer-Tag hatte mir Berlins Bahnchef gesagt: „Wir prüfen die Verlängerung der S-Bahnstrecke nach Hakenfelde – 2020 wissen wir mehr.“ Geprüft werden solle ein Tunnel unter der Havel und eine Brücke über den Fluss. Fünf Monate später machen die Bahn-Chefplaner jetzt ernst: Gesucht wird ganz aktuell ein Architektur-Büro, das den Weiterbau der S-Bahnstrecke von Gartenfeld nach Hakenfelde checkt. Hier die zwei Etappen.

1. Bauabschnitt: Drei neue S-Bahnhöfe, eine neue Spree-Brücke. Bis ungefähr 2027 wird die 4,5 Kilometer lange Siemensbahn neu aufgebaut. Auf der Agenda: ein neuer S-Bahnsteig in Jungfernheide, eine neue Brücke über die Spree und drei neue S-Bahnhöfe in Spandau (Wernerwerk, Siemensstadt, Gartenfeld). Die Züge fahren hier später im 10-Minuten-Takt zum Hauptbahnhof, nachts alle 30 Minuten. Die Kosten werden gerade durchgerechnet. Dieses Projekt wird bei der Bahn als „1.BA“ bezeichnet – 1. Bauabschnitt.

2. Bauabschnitt: In der S-Bahn bis zur Streitstraße? Im Spandauer Norden entstehen neue Wohnungen für 20.000 Leute (und schon heute sind Busse und Straßen überfüllt). Berlin denkt deshalb an die Verlängerung der Siemensbahn – die Strecke könnte vorbei an den S-Bahnhöfen Gartenfeld (Insel), Wasserstadt (Daumstraße) bis nach Hakenfelde (Streitstraße, hier) führen. „Diese Verlängerung wird als 2. Bauabschnitt bezeichnet und ist Gegenstand dieser Machbarkeitsstudie“, heißt es jetzt in der Bau-Akte. Geprüft wird der wirtschaftliche Sinn: Würden genug Menschen die S-Bahn nutzen? Und wo wäre überhaupt noch Platz für eine oberirdische S-Bahnstrecke in der Wasserstadt? Ende August 2020 soll die Studie vorliegen. – Quelle: Ausschreibung

 

CDU: „Neue Siemensbahn-Brücke auch für Fußgänger und Radfahrer.“ Ganz frisch in der Rathaus-Akte: Antrag 1515, von Arndt Meißner, CDU. Die CDU blickt auf den Wiederaufbau der Siemensbahn und fordert in der nächsten BVV das hier: „Die Neuerrichtung der S-Bahn-Brücke eröffnet nun die Möglichkeit, eine weitere attraktive Verbindung für Fußgänger und Fahrradfahrer zwischen den Bezirken über die Spree zu schaffen.“

Die alte Brücke wurde 1999 abgerissen und ist bislang als reiner S-Bahn-Bau vorgesehen. Ein neuer Brückenschlag rüber nach Charlottenburg? – Text: André Görke

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