Namen & Neues

Wer tötete die Schafe? Gruseliges vom Hahneberg

Veröffentlicht am 03.12.2019 von André Görke

Wer tötete die Schafe am Stadtrand von Spandau? Unbekannte haben offenbar mehrere Schafe an der „Naturschutzstation Hahneberg“ getötet und vermutlich aufgegessen. Das erfuhr jetzt Ingo Marquardt, CDU, als er das Idyll an der Heerstraße in Berlin-Staaken besucht hat. Gruselig? Ja, total. Kam schon mal in der Hasenheide in Neukölln vor, ist kein Einzelfall, aber alles andere als eine Bagatelle. Dahinter muss jemand stecken, der es versteht, Tiere zu töten und ganze Schafe auszuweiden. Arndt Meißner, der Fraktionschef der CDU (tagsüber ist er Polizist im Hauptberuf), klemmt sich jetzt dahinter und macht daraus einen politischen Vorgang in der BVV am Mittwoch, 17 Uhr. Drucksache: Nr. 1527.

CDU will Tiere jetzt besser schützen. „In der Vergangenheit kam es in der Naturschutzstation Hahneberg zur Tötung von Tieren durch unbekannte Täter“, schreibt also Arndt Meißner, seit 2006 Fraktionschef der CDU, in seinem Antrag. „Dies verunsichert die dort tätigen Menschen sowie die interessierten kleinen und großen Besucher. Nach den Vorfällen wurde bisher durch das Bezirksamt nichts unternommen, die Gehege besser gegen Dritte abzuschirmen.“ Zäune gibt es zwar – aber die kann ein Mensch leicht überklettern.

Schäfer: „Mir haben sie Lämmer gestohlen.“ Kam das früher schon vor? Ich habe gleich mal Björn Hagge, 60, angerufen. Hagge ist Schäfer, hat 450 Tiere, letztes Jahr habe ich ihn hier im Spandau-Newsletter vorgestellt. Ich erreichte ihn am Handy auf der Weide in der Döberitzer Heide: „Meine Tiere standen viele Jahre am Hahneberg. Sie grasen jetzt bei der Sielmann-Stiftung im Havelland. Aber ich erinnere mich: Anfang 2019 verschwanden am Hahneberg drei Lämmer auch aus meiner Herde. Die waren frisch geboren. Keine Ahnung, wer das war. Wahrscheinlich Menschen – denn die schaffen das über den Zaun. Ich habe noch Blutspuren im Gras gesehen, aber die Tiere waren weg. Ich glaube nicht, dass es ein Fuchs war – dafür sind drei Lämmer auf einmal zu viel. Außerdem haben Füchse eine spezielle Vorliebe: Die lassen den Körper zurück und fressen nur den Kopf. Mir machen Übergriffe durch Hunde ebenfalls viele Sorgen. Und dass hier bald mal ein Wolf meine Herde entdeckt.“ – Text: André Görke

+++
Dieser Text stammt aus dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Den Newsletter gibt es in voller Länge und kostenlos unter leute.tagesspiegel.de

Meine weiteren Themen im Spandau-Newsletter – eine Auswahl

  • Blaulicht in der Nacht: Mord in Staaken
  • Wer hat die Schafe gegessen? Gruselige Nachrichten vom Hahneberg
  • 61 gefällte Bäume an der Heerstraße: „Stubben kommen jetzt weg“
  • Akte zu, Leben vorbei? Wann die Trauerfeier des Bezirks ansteht
  • Wölfe in Gatow? „Der DNA-Test liegt mir jetzt vor“
  • „Kladow will einen Biomarkt“: Politik greift Wochenmarkt-Debatte auf
  • Naturkundemuseum nach Spandau: Dino-Stadtrat wundert sich über Jurassic Park in Hakenfelde
  • 135, 136, 139, N34: Fahrplanwechsel bei der BVG
  • Grüße aus der TXL-Schneise: Spandaus Blick auf die BER-Eröffnung
  • Wie viele Nichtschwimmer gibt es in Spandaus Grundschulen?
  • „Bei einer Trauerfeier sperrt die Polizei das Dorf“: Ein Pfarrer spricht über eine besondere Tradition
  • Ärger um die Currywurst-Bude an der Heerstraße: FDP greift bierernstes Thema auf
  • Fontane in Spandau… war da nicht was im Kirchturm?
  • Kulturtermine, Tipps, Weihnachtsmärkte
  • Drei Berühmtheiten aus Spandau: Hand of Blood, Herrengedeck und Renate Bergmann
  • …und mehr Tipps, Termine und Kiez-Nachrichten im Spandau-Newsletter. Den gibt es kostenlos und in voller Länge, einmal pro Woche hier leute.tagesspiegel.de