Namen & Neues
Personalmangel: CDU schlägt Rathaus-Kita vor
Veröffentlicht am 14.01.2020 von André Görke
Personalmangel in Spandau: CDU schlägt Rathaus-Kita vor. Übel gelaunte Chefs, muffige Räume, schlechter Lohn – und Bürger, die alles immer doof finden? Okay, so schlimm ist es nicht im Rathaus Spandau. Aber Berlins westlichster Bezirk muss sich strecken, um neues Personal zu finden. „1500 Mitarbeiter sind bei uns angestellt, 1700 sollen es bis 2021 werden“, sagte Bezirkschef Helmut Kleebank, SPD neulich im Spandau-Newsletter. Wo sollen die alle herkommen? „Wir müssen das Bezirksamt attraktiver machen, Personal rekrutieren, bevor die Pensionierungswelle rollt“, sagt Thorsten Schatz, CDU, jetzt dem Spandau-Newsletter. Und deshalb wirft seine Partei eine Idee für die nächste Rathaus-Sitzung in den BVV-Saal (22. Januar, 17 Uhr, öffentlich).
Eine Rathaus-Kita – aber wo in Spandau? Kurzer Rückblick: Neulich hatte die CDU in Spandau Wohnungen für Lehrer vorgeschlagen (wie es etwa die Polizei in Hakenfelde macht oder Vivantes in der Neustadt plant), um skeptische Pädagogen in den schwierigen Randbezirk zu locken. Jetzt schlägt Arndt Meißner, Fraktionschef der CDU und im Hauptjob Polizist, vor: „Wir setzen uns für eine betriebseigene Kita für Rathausmitarbeiter ein, die möglichst in Rathausnähe eingerichtet wird.“ Ein Pluspunkt im Werben um Mitarbeiter. CDU-Mann Schatz: „Das spart Wege, erleichtert Familien-Koordination, entspannt den Alltag, lockt junge Familie nach Spandau – und hält sie vielleicht auch hier.“ Und wo? „In Rathausnähe“, sagt Schatz, diplomatisch-vorsichtig. Dann mal ein konkreter Vorschlag für die nächste BVV-Sitzung: Auf der 100-Mio-Postbrache nebenan wird aktuell eine Kita geplant – kann das nicht eine Lösung sein?
Hier ein Blick auf die Postbrache im Dezember 2019…
…und so soll das Postviertel später einmal aussehen – mit Büros, Hotels, Arztpraxen, Cafés am Fluss und auch einer Kita.
Personalnot im Rathaus: „Unser Problem ist die Fluktuation.“ In Sachen attraktiver Arbeitgeber könnte CDU-Politiker Schatz glatt einer Meinung mit seinem Lieblingskumpel Helmut Kleebank sein (beide streiten immer so schön). Der Bürgermeister hatte neulich im Spandau-Newsletter gesagt: „Wir bieten viel Grün, bezahlbare Wohnungen. Das Problem für uns im Rathaus ist die Fluktuation. Die ist enorm. Senat und Bund zahlen aber mehr Geld als der Bezirk. Wir stellen Leute ein und zwei Wochen später sind die schon wieder weg.“ Mehr Geld aus der Bezirkskasse wird’s nicht geben – aber Geld ist längst nicht mehr alles auf dem Arbeitsmarkt.
Offene Stellen in Spandau: Suchen Sie einen Job? Hier ein Blick ins Amtsblatt, so was wie die Jobbörse der Stadt. Gesucht wird ganz aktuell in Spandau u.a. ein Ingenieurin für Elektro-Technik, ein Schulentwicklungsplaner, eine Direktorin für die Grundschule am Birkenhain („m/w, ab 1. August“), eine Mathe-Chefin für die Schule an der Jungfernheide („sofort“) oder auch ein Bauleiter für Radwege („befristet“). Sie erinnern sich: Der Fahrrad-Planer-Job im Rathaus war im Herbst endlich besetzt – da war er/sie auch schon wieder weg: an der Baby-Wickelkommode. Stadtrat Frank Bewig, CDU: „Durch Elternzeit ist die Stelle der Radverkehrsbauleiterin derzeit nicht besetzt“. Vielleicht kommt die Fachkollegin ja zurück – ein Kita-Platz wäre ein Anreiz. – Text: André Görke
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