So lange dauert der Bau der Wasserball-Arena für Berlin. Sprung vom Beckenrand in die Melanchthonkirche. Es gibt Neuigkeiten zur Wasserball-Arena – auch zum Eröffnungsdatum, aber dazu gleich mehr. Bürgermeister Helmut Kleebank, SPD, und Baustadtrat Frank Bewig, CDU, luden die Nachbarn in die Kirche von Pfarrer Erko Sturm. Mit dabei: der neue Bäderchef Johannes Kleinsorg. Im Frühjahr 2020 beginnen die Planungen für den Bau neben der jetzigen Schwimmhalle – hier eine Grafik. Eingezeichnet sind auch zwei neue Tribünen für 900 Zuschauer. Das Becken („32×25 Meter“) soll 1,7 Mio Liter Wasser fassen. Wer das in Badewannen umrechnen will, bitteschön.

Die heutige Halle stammt von 1974. Sie wird von 85.000 Normalos und 70.000 Schulkindern, Kursen und Vereinen genutzt – entsprechend eng ist’s im Becken. An manchen Tagen dürfen Normalos die Halle gar nicht mehr nutzen. Und Spandau wächst weiter – um mehrere zehntausend Menschen.

Das neue Becken in der Schwimmhalle nebenan soll die Lage entlasten. Hier eine Lage-Grafik für Sie. Dort könnten tagsüber Schulunterricht und Kurse stattfinden. Und die Wasserfreunde um Hagen Stamm könnten nach 20 Jahren zurück in ihren Heimatbezirk – die sind nämlich europaweit ’ne Nummer. Kleebank: „Als ich in Moskau war, trafen wir am Bahnhof Männer in blauen Trainingsanzügen. Als die hörten, wir kämen aus Spandau, gab’s ein großes Hallo – aber nicht wegen uns. Das war die italienische Wasserball-Nationalmannschaft. Und jeder Spieler kannte ‚Spandau‘.“

Anwohner in Sorge wegen der Parkplätze. Zwar gibt es vor der Halle schon heute zwei Parkplätze, allerdings werden die auch von Nachbarn und BVG-Leuten genutzt (der Omnisbushof liegt ums Eck). Kleebank träumt sogar vom U-Bahnhof an der Wasserball-Arena, weil Verkehrssenatorin Regine Günther, Grüne, die Verlängerung der U7 bis zum Magistratsweg prüft – kostet laut IHK 490 Mio Euro. Allerdings: Schon heute halten nahe der Wasserball-Arena zehn Buslinien. Und sooooo viele Fans kommen auch nicht jede Woche, um auf den Tribünen „Spandau“ zu brüllen. Die Wasserfreunde wollten die Anwohner daher beruhigen: „Wir haben in Schöneberg noch nie ein Parkchaos verursacht.“ Dort spielt der Klub in den 90-ern; die Halle ist aber ein Sanierungsfall.

Und wann wird nun angebadet in der Wasserball-Arena? Ich habe mir nach dem Info-Abend Berlins Bäderchef Johannes Kleinsorg geschnappt. Der sagte mir: „Wir stehen ganz, ganz am Anfang.“ Und ganz, ganz vorsichtig erinnerte er an das Berliner Tempo (BER, ICC, MfG). „Mit sieben Jahren müssen wir insgesamt für das Projekt in Spandau rechnen“, also 2027. Die ersten zwei Jahre geht’s ums komplizierte Baurecht. Bis zu fünf weitere Jahre fallen für die konkrete Baustelle an. „Ende 2020 soll uns die detaillierte Kostenplanung vorliegen.“ – Text: André Görke
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