Namen & Neues

Der Siemens-Campus und der 150-Meter-Turm

Veröffentlicht am 25.02.2020 von André Görke

Der Siemens-Campus und der 150-Meter-Turm. Wird das 150-Meter-Hochhaus auf dem Siemens-Campus viel kleiner? Sie erinnern sich: Bei der Präsentation der 600-Mio-Pläne fiel das Hochhaus-Modell dauernd vom Tisch – hier der Fotobeweis. Ein schlechtes Omen? Daniel Buchholz, Stadtentwicklungsfachmann der SPD, ist irritiert. Denn neulich, so Buchholz, habe Siemens-Projektchefin Karina Rigby bei einer Anwohnerversammlung erzählt, dass das Gebäude nicht in der von den Planern vorgesehenen Höhe gebaut werde, „sondern nur ein größeres Gebäude“. Allerdings hatte das auch schon Baustadtrat Frank Bewig, CDU, angedeutet, was allerdings im 150-Meter-Trubel unterging. Bislang ist das Rathaus mit 80 Metern das höchste Haus in Spandau.

Hier der Blick auf den Siemens-Campus mit dem Turm. Ganz links unten befindet sich die Metro, rechts der Webtower. In der Mitte die Nonnendammallee.

„Der Siemens-Campus braucht so eine Landmarke.“ Im März soll’s Neuigkeiten zu den Bauplänen geben. Baustart ist 2022 neben dem S-Bahnhof Siemensstadt. Fertig ist das Quartier in 2030. SPD-Mann Buchholz fordert weiterhin ein entschlossenes Bauwerk auf dem Campus.

 „Das Hochhaus sollte mit 150 Metern Höhe in den Plänen bleiben“, sagte er dem Spandau-Newsletter. „Ein so großes, neues Quartier braucht eine Landmarke, und das kann nur ein Hochhaus sein – das kann die Identifikation mit diesem Kiez fördern. Das sähen die Leute auch aus der Ferne. Bezirk und Land haben sich in der Jury nicht ohne Grund so deutlich dafür eingesetzt.“ Seine Sorge: Wenn das Hochhaus kleiner werde, könnten andere Bürobauten breiter werden – was wiederum zulasten der Parks ginge. Buchholz: „Der Kiez ist schon verdichtet genug.“

Was sagt Siemens zum 150-Meter-Hochhaus? Ich habe in der Siemens-Zentrale durchgeklingelt. Hier die offizielle Stellungnahme von Konzernsprecher Christian Datzer zum Spandau-Newsletter – ein Meisterstück der diplomatischen Zwischentöne: „Wir überarbeiten derzeit gemeinsam mit dem Siegerbüro Ortner & Ortner Baukunst den Siegerentwurf, bereiten aktuell die weiteren Planungen vor und kümmern uns um die Baurechtschaffung. Anfang 2022 wollen wir für den ersten Bauabschnitt soweit sein, um mit dem Bauen zu beginnen.“ Aber: „Die konkrete Planung zur Gestaltung des Hochhauses wird in einer späteren Phase kommen. Die Dimension des zentralen Hochhauses wird bei der weiteren Planung überprüft werden. Das Ergebnis der Diskussionen ist hierzu offen. Die Positionierung des Hauses in der Siemensstadt 2.0 soll dabei aber nicht infrage gestellt werden.“ Und generell: „Für abschließende Aussagen hinsichtlich der Flächennutzung und Bestimmung des Hochhauses ist es gegenwärtig noch zu früh.“

Siemens-Campus: Neue Ausstellung öffnet Mittwoch. Kleine Erinnerung: Ab 26. Februar sind in der Mosaikhalle alle Wettbewerbsbeiträge zum Siemens-Campus zu sehen. Bis 25. März. Rohrdamm 85, werktags 12-20 Uhr, Samstag 12 bis 18 Uhr.

Lektüre-Tipp bis zur Ausstellung: Meine Top 10 zur Siemensstadt. – Text: André Görke

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