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+++Corona-Krise +++ Fahrradnetzwerk fordert Abschaltung von Tast-Ampeln
Veröffentlicht am 24.03.2020 von André Görke
Corona-Krise: Fahrradnetzwerk fordert Abschaltung von Tast-Ampeln. Kennen Sie diese Taster, mit denen Sie die Fahrradampeln in Berlin bedienen können? Tatsch, tatsch – grün! Das Fahrrad-Netzwerk Spandau will diese Dinger in der Corona-Krise abschalten. In einem Brief an die Fachleute um Verkehrssenatorin Regine Günther, Grüne, schreiben sie: „Wir möchten Sie bitten zu veranlassen, dass alle Druckknöpfe für bedarfsgesteuerte Fahrrad- und Fußgänger-Lichtsignalanlagen im Bezirk Spandau und darüber hinaus ab sofort außer Betrieb gestellt werden.“ Die Ampeln sollten für Fußgänger und Radfahrer einfach in jeder Umlaufphase Grün zeigen – dann muss niemand mehr die Taster antatschen (auch nicht mit Corona-Viren). Hier ein Foto vom Wröhmännerpark.
Wer steckt hinter dem Brief? Das Netzwerk ist locker organisiert. Der Brief stammt von Willi Loose, 67. Er war viele Jahre Geschäftsführer vom Bundesverband Carsharing, kennt also beide Perspektiven. Aber nur als Radfahrer und Fußgänger muss er ständig rumtatschen: Falkenseer Platz, Schönwalder, U-Bahnhof Haselhorst…
Ihn sorgt Corona – und ihn stört die Bettelei an der Ampel. „Für mich persönlich geht es bei diesem Schreiben zum einen darum, dass wir uns Gedanken darüber machen müssen, an welchen Stellen wir uns unnötig Gefahren der Virusübertragung aussetzen“, schreibt mir Loose. „Es soll ja Radfahrende geben, die bisher – auf dem Weg zur Arbeit – die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt haben und nun verstärkt auf das Fahrrad umsteigen, um der Ansteckungsgefahr in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu entgehen.“ Aber das ist nicht alles. „Darüber hinaus geht es mir auch darum, dass ich druckknopfgesteuerte Lichtsignalanlagen als Zeichen der Geringschätzung von Radfahrenden und Fußgehenden empfinde, die jeweils Grün an den Ampeln anfordern müssen – dafür hat sich der Begriff ‚Bettelampel‘ durchgesetzt -, während der parallele Autoverkehr mit jedem Ampelumlauf Grün bekommt.“ – Text: André Görke
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