Namen & Neues

+++ Corona-Krise +++ Hier ist der Spandau-Ticker

Veröffentlicht am 31.03.2020 von André Görke

+++ Corona-Krise +++ Hier ist der Ticker für Berlin-Spandau. Die Nachrichtenfülle ist weiter enorm. Kommen Sie noch hinterher? Hier meine Auswahl für Spandau.
+++ Schärfere Regeln auf Wochenmarkt.Der Wochenmarkt vor dem Rathaus hat wieder geöffnet“, berichtet Stadtrat Stephan Machulik, SPD, am Mittwoch. „Weitere Vorgaben und Anordnungen werden umgesetzt: mehr Abstand, kurze Leine für Hunde und keine Fahrräder, damit die markierten Marktgassen freibleiben.“

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Jeden Tag um 20 Uhr am Melanchthonplatz: „Gegen die Furcht!“. Pfarrer Erko Sturm meldet sich aus der Kirche in der Wilhelmstadt: „Täglich um 20 Uhr läuten für fünf Minuten die Glocken. Alle sind eingeladen, eine Kerze in ihr Fenster zu stellen für alle, die sich fürchten, die verunsichert sind, für die Einsamen, für die Kranken, für jene, die Hilfe benötigen. Die Kerze soll allen ein leuchtendes Zeichen sein: Ihr seid nicht allein!“ Quelle: Andrea Laug vom ev. Kirchenkreis Spandau

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Lernen ohne Schule: 10 Laptops für Kladower Kinderheim. Alle Kids lernen in der Corona-Krise zuhause – aber was ist mit denen, die kein Geld für Laptops haben? Das Problem gibt es im Kinderheim Sancta Maria um Monika Bauersfeld in Kladow. „Als Mitarbeiter der Freien Universität und als Vater zweier Mädchen weiß ich, wie wichtig Bildung für das Selbstbewusstsein und die Entwicklungsmöglichkeit von Kindern ist“, schreibt mir Oliver Schmidt aus Kladow. „Eine Initiative Berliner IT-Experten sammelte innerhalb von einer Woche  2.250 Euro – aber ein Stück fehlt noch zum Ziel. Damit alle Wohngruppen gut und zeitgemäß ausgerüstet sind, versuchen wir auf 4.500 Euro zu kommen.“ Ziel? „Wir wollen davon 8 bis 10 neue oder neuwertige Laptops kaufen.“  Seit 1946 gibt es das Kinderheim der Hedwigs-Schwestern oben am Kladower Havel-Ufer. 37 Kinder im Alter von 4 bis 19 Jahren finden dort eine Heimat. Wer den Kids helfen mag: Hier die Laptop-Spendeninitiative. (Ja, Symboldbild)

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100 Infizierte gibt es in Spandau:  Exakt 97 bestätigte Fälle waren es am Denstag laut aktuellster Statistik vom Senat – vorigen Dienstag waren es noch 36. Auf 100.000 Menschen kommen somit bei uns 34 Kranke (Vorwoche: 15). Mut machend ist die neue Rubrik „Genesene“: berlinweit 1055, davon aus Spandau 42. Quelle: Senat
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Corona-Sorge des SC Siemensstadt – im ZDF. Der SC Siemensstadt (6000 Vereinsmitglieder, Vorstand Matthias Brauner) war jetzt sogar im ZDF zu sehen. Oder besser: war fast zu sehen. Denn der Beitrag zur Corona-Krise („Vereinssterben droht“) fiel einem anderen Thema zum Opfer. Der Film lohnt sich aber. Cool ist vor allem Ilse Magerfleisch, 85, die ziemlich lässig im leeren Schwimmbecken umherturnt – aber sehen Sie selbst: ZDF-Reportage.

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TXL bleibt offen – wird aber immer leerer. So mancher bekam letzte Woche nervöses Augenzucken bei der Lektüre des Spandau-Newsletters: „Berlin will den Flughafen Tegel schließen?“ Ja, stand zur Debatte. Hatte Daniel Buchholz, SPD-Mann aus Siemensstadt, so klar und deutlich wie kein anderer Politiker hier letzte Woche gefordert („Kräfte bündeln, Geld sparen, nach Schönefeld umziehen“). Und wie das so ist in Debatten: Manchmal kommt man zu einem anderen Ergebnis. Berlin wollte, der Bund wollte nicht, Brandenburg war’s zu heikel. Also bleibt TXL offen – „erst mal bis Ende April“. Allerdings landen dort am Tag nicht mal mehr 2000 Menschen (sonst bis zu 75.000). Grund: Corona. Und Easyjet hat gestern angekündigt, vorerst gar nicht mehr über die Köpfe der Spandauer zu starten und alle Flugzeuge am Boden zu lassen. Die Zahlen sinken also noch weiter. Am 31. Oktober beginnt die Schließung des Airports, auch ohne Corona. Hintergrund: Tagesspiegel

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Spandaus Gastro-Szene wehrt sich energisch gegen die Corona-Krise . Letzte Woche stellte ich Barfly & Co vor („Cocktail to go, Schnitzel to go, Bierfass to go“): Beim Portal helfen.berlin haben sich jetzt noch viel mehr Spandauer Wirte angemeldet, die sich gegen die Corona-Krise stemmen. Sie verkaufen Gutscheine und freuen sich so über Hilfe – aktuell schon 50 Betriebe. Von der bekannten Dönerbude YeMc über Charlotte und Lutetia bis zum Fischrestaurant „Raymons“ an der Brücke nach Eiswerder. Hier die komplette Spandau-Liste.
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„Auch wir Puppenspieler brauchen Hilfe“. Aus dem Mini-Theater in der Zitadelle meldet sich Regina Wagner („Wir haben das schönste, kleinste Theater der Stadt„). Sie ist in Sorge: „Unser Theater ist geschlossen aus den bekannten Gründen, und die Puppen warten auf ihren Auftritt. Sie kommen einigermaßen klar: Aber wir Puppenspieler würden uns über Kartenverkäufe freuen – vielleicht einlösen in der Adventszeit?“ So früh hätten Sie sich jedenfalls noch nie um ihr Nikolaus-Geschenk gekümmert.


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Hilfe für Sky-Kneipen. Jetzt können die Stammgäste mal einen ausgeben – und zwar den Wirten, die ihnen sonst immer den Teppich die Leinwand ausrollen, wenn Hertha spielt. „Als kleines Familienunternehmen freuen wir uns riesig über jede Hilfe“, schreibt Simon Bowen aus dem „Kladower Hof“. „Da wir nach über 100 Jahren das erste Mal für eine ungewisse Zeit schließen müssen, hoffen wir auf Unterstützung.“ helfen-berlin.de. P.S.: Hier die Geschichte des „Kladower Hofs“ im Tagesspiegel mit Wirtin Inge (und wie Boxer Axel Schulz einmal hinterm Tresen stand)


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Ausgangsbeschränkung in Spandau wird verlängert. Die zunächst bis Sonntag befristeten Ausgangsbeschränkungen in Berlin wegen der Coronavirus-Krise werden verlängert. Das teilt Bürgermeister Klaus Lederer (Linke) mit – Infos hier im Tagesspiegel-Blog.
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Tierarzt macht jetzt Hausbesuche. Lob will unbedingt Beate Seeliger aus Hakenfelde loswerden. „Der Tierarzt aus unserer Siedlung, Christoph Ladwig, hat in Zeiten der Corona-Krise seine Praxis auf Hausbesuche umgestellt. Wir finden das eine gute Sache – gerade für unsere älteren Nachbarn, die zur Zeit nicht so gerne aus dem Haus gehen.“ Wer schon Pascha, den Praxishund von Dr. Ladwig, vermisst: Hier ist er.
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Hertha BSC in Spandau-Quarantäne. Ein Spieler (offenbar aus Spandau) war leider an Corona erkrankt, deshalb trainierten alle 30 Kollegen auf dem Balkon – oder im Garten, wie etwa Kapitän Vedad Ibisevic zu Hause kurz hinter Kladow. Schöner Nebeneffekt: Ibisevic sieht die Kinder Ismail (8), Idris (10 Monate) und Tochter Zejna (3) öfter und trainiert einfach mit denen: „Ismail ist besser als ich mit 8.“ Oh! Haben Sie diesen Satz gelesen, Michael Preetz?!
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Corona-Ambulanz in Spandau. Kurz zur Erinnerung: Nach Havelhöhe in Kladow gibt es auch eine Klärungsstelle im Vivantes-Klinikum Spandau. Wo? Neuendorfer Straße 69 – also nicht auf dem Klinikgelände, sondern direkt gegenüber auf dem Industriegelände (das mit der Bruno-Gehrke-Halle). Der Ausschilderung folgen. Mo-Fr: 10-19 Uhr, Sa/So 10-17 Uhr. Infos: Vivantes


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Telegram von Gott: Predigt jetzt als Livestream. Auch Pfarrer Christopher Piotrowski von der Weinberg-Gemeinde überträgt jetzt die Gottesdienste als Livestream. Und Infos an die Gemeinde gehen raus im Telegram-Channel. Prima, wie sich alle digital große Mühe geben, oder? Zur Weinbergsgemeinde gehören die Laurentiuskirche an der Heerstraße und die Gnadenkirche an der Jaczostraße. weinberggemeinde.de
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Fraenkel-Garten an der Havel ist zu. Nichts da mit Saisonstart am 3. April: Auch der famose Fraenkel-Garten am Havelufer in Kladow ist dicht (10 Min. Fußweg von der BVG-Haltestelle Hottengrund). Annette Müller schreibt: „Sommercafé und Besucherzentrum bleiben bis 19. April geschlossen.“ Mindestens. Infos: Sommercafé
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Jetzt doch Eisverkauf. Die Newsletter-Leserinnen und Leser haben „Jan’s Gelateria“ am Földerichplatz zu einer der besten Eisbuden Spandaus gewählt, deshalb taucht die Diele heute noch einmal auf – Danke für den Tipp aus der Nachbarschaft, Hannah Hübner. Eismann Jan Lutz wehrt sich so gegen die Corona-Krise: Um 13 Uhr postet er jeden Tag bei Facebook, Whatsapp, Insta (und am Fenster) seine aktuell produzierten Sorten. Dann kann man via Whatsapp bestellen („mindestens 6 Kugeln“) – und ab 15.30 Uhr an der Ladentür abholen. Hier die Spielregeln: Jans Gelateria
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„St. Melitta“ und die Online-Katholiken. Die Kirche St. Markus um Bernhard Gewers im Falkenhagener Feld ist ein markanter Bau. Steht am Kiesteich, wurde in den 70-ern erbaut und wird wegen seiner Architektur „St. Melitta“ genannt. Warum? Weil das Dach aussieht wie ein umgestülpter Kaffeefilter: Das habe ich mir nicht ausgedacht – das steht so hier in der Kirchenchronik auf der (übrigens ziemlich guten) Internetseite st-markus-berlin.de. Diese Kirche ist aber auch so eine Nummer: Ex-Bürgermeister Konrad Birkholz, CDU, gehörte dem Schützenverein der Kirche an, und der aktuelle Bürgermeister Helmut Kleebank  SPD, besuchte die Kirche schon als Jugendlicher. Jetzt ist die Kirche leer wegen Corona – also spricht Pfarrer Gewers einfach in die Kamera: Hier die Predigt bei Youtube.
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Streit bei Bosch um Corona-Krisen-Lohn. Frust im Industriekiez: In den letzten Tagen hätten sich Arbeitnehmer von Siemens und Bosch an Helin Evrim Sommer, Linke, gewandt. Das erzählt mir gerade Lars Leschewitz, Linke, aus seinem Büro am U-Bahnhof Siemensdamm. Deren Anliegen? „Sie begrüßen zwar die schnelle und entschlossene Reaktion auf die Corona-Krise. Allerdings finden sie es ungerecht, dass den Unternehmen mit viel Geld geholfen wird und sogar die Beiträge zur Sozialversicherung zurückerstattet werden. Auf der anderen Seite jedoch die Beschäftigten in Kurzarbeit gehen müssen – mit dramatischen Einkommenseinbußen zwischen 33 und 40 Prozent ihres Nettoentgeltes.“ Sommer klemme sich jetzt dahinter und fordere mehr Geld.
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Wassersportler in der Corona-Krise. Hoher Menno-Faktor überall an der Havel: Ansegeln fällt ins Wasser, die Ruderboote bleiben in der Lagerhalle, die Segelschiffe auf dem Vereinsgelände sind tabu… hier nennt die Wasserschutzpolizei die Regeln. Und im Spandau-Newsletter nenne ich zwei Vereine an der Scharfen Lanke, die ganz aktuell betroffen sind – hier der Text.
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„Die wahren Helden der Arbeit sind meine Kolleginnen und Kollegen. 70 Leute sind allein wegen Corona jeden Tag in Spandau im Einsatz, derzeit kommen viele temporär hinzu und helfen uns. Die Belastung ist enorm hoch, über Tage und Wochen. Viele von ihnen arbeiten bis zu 14 Stunden, sehen ihre Familie selten, kommen spät nach Hause, haben ihre Handys immer an und …“ Lesen Sie hier das Interview im Spandau-Newsletter mit Gudrun Widders, Chefin im Gesundheitsamt. Es geht um Spandau, Lob, Anerkennung – und Michael Müller.
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Angst vor Corona-Viren: Schaltet die Tast-Ampeln ab! Das forderte die Fahrrad-Lobby in Spandau. Doch der Senat hat dazu eine andere Meinung. Denn nur um Hygiene geht es gar nicht. Hier der Brief des Senats im Spandau-Newsletter.


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Nächste Woche ist Ostern
: Pfarrer Karsten Dierks aus der Lutherkirche erzählt uns nächsten Dienstag, was die Spandauer Kirchen Ostern so machen – ohne Publikum. – Text: André Görke
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Dieser Text
stammt aus dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. 200.000 Abos haben unsere Bezirksnewsletter schon. Kostenlos lesen, Bezirk für Bezirk: leute.tagesspiegel.de
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Meine Themen im aktuellen Spandau-Newsletter
– hier eine Auswahl

  • Heerstraße: Warum zickt die Technik seit drei Wochen?
  • Corona-Krise: Von Laptops, Sky-Kneipen, TXL und „St. Melitta“
  • Corona-Interview morgens um 7.40: „Ich bin’s, die Chefin im Gesundheitsamt“. Ein Interview über Lob, Anerkennung und Michael Müller.
  • Der Muskel brennt: Sport mit den Handballerinnen vom VfV Spandau
  • Schaltet die Tast-Ampeln ab – Virengefahr! Jetzt antwortet der Senat auf die Forderung der Spandauer Fahrrad-Lobby
  • Welche Folgen hat Corona für Spandaus Ruder- und Segelszene? Wasserschutzpolizei nennt Regeln.
  • Ausflugstipp für Familien
  • Warum der Bürgermeister Yoga macht – und was der SC Siemensstadt in der Corona-Krise damit zu tun hat
  • Wau-Effekt: Spandaus Fahnder erwischen Hundesteuer-Sünder
  • Bötzowbahn: Leser zeigen ihnen Fotos einer wilden Eisenbahnstrecke durch Spandau
  •  Spandau sagt Danke: Hier sind die Briefe zur Corona-Krise
  • …das alles und noch viel mehr Bezirksnachrichten gibt es einmal pro Woche gebündelt von mir im Tagesspiegel. Hier geht es zum kostenlosen Spandau-Newsletter – in voller Länge unter: leute.tagesspiegel.de