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+++ Corona-Ticker +++ Tatsch, Tatsch, Grün? Jetzt antwortet der Senat
Veröffentlicht am 31.03.2020 von André Görke
Tast-Ampeln wegen Viren-Gefahr abschalten? Jetzt antwortet der Senat. Tatsch, Tatsch – grün? Oder Tatsch, tatsch – krank? Letzte Woche war hier Willi Loose, 67, vom Fahrradnetzwerk Berlin-Spandau mit einer interessanten Forderung um die Ecke gebogen. Die Tastampeln in Corona-Zeiten sollten doch bitteschön abgeschaltet werden („unnötige Gefahr der Virusübertragung“). Und außerdem: Viele Radfahrer fühlten sich durch diese ‚Bettel-Ampeln‘ benachteiligt gegenüber Autofahrern („Zeichen der Geringschätzung“). Kurzum: Die Verkehrslenkung um Senatorin Regine Günther, Grüne, solle doch bitte die Grünphase im ganz normalen Rhythmus eintakten – hier der ganze Text.
„Grundsätzlich verstehe ich vor dem Hintergrund der Corona-Krise Ihr Anliegen“, schreibt Christian Haegele, Chef des Verkehrsmanagements, in seinem nicht minder interessanten Brief ans Fahrradnetzwerk. Ganz so einfach könne die Tastampel aber nicht aus der Ferne abgestellt werden. Das müsste einzeln, von Ampel zu Ampel erfolgen, dauert also lange (und vermutlich länger als die Corona-Plage). „Da die Taster teilweise verschiedene Funktionen haben, z.B. die integrierte Blindenanforderung, müsste zunächst für jede Lichtsignalanlage, die mit Tastern ausgestattet ist, geprüft werden, ob Fußverkehrs- oder Radverkehrssignale nur auf Anforderung geschaltet werden.“ Und weiter: „Dem Vorteil, den Taster nicht mehr direkt berühren zu müssen – was in der Regel auch mit Handschuhen oder einem Tuch erreichbar ist – würden zudem einige Nachteile entgegenstehen. So würde die Schaltung auch für den Fußverkehr oder den Radverkehr in einigen Fällen schlechter ausfallen, da auf Anforderung teilweise komfortablere Grünzeiten geschaltet werden.“ Bei Tast-Ampeln schaltet das Licht bei Bedarf schon mal innerhalb von fünf Sekunden um.
„Der vermeintlich geringeren Wertschätzung für zu Fuß Gehende und Radfahrende muss ich widersprechen“, schreibt der Verkehrsplaner. Außerdem: „Auch für den Kfz-Verkehr gibt es Signale, die nur nach Anforderung freigegeben werden“, beispielsweise bei kleinen Nebenstraßen oder Abbiegespuren. Wie ist denn der Stand der Technik? „Für den Fußverkehr gibt es bislang keine zuverlässigere Technik als den Anforderungstaster. Für den Radverkehr sieht es ähnlich aus, da Induktionsschleifen Fahrräder oft nicht zuverlässig genug erkennen.“ Es werde aber weiter geforscht und getestet. – Text: André Görke
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