Namen & Neues

Corona-Krise: Die Zahlen steigen wieder

Veröffentlicht am 16.06.2020 von André Görke

Spandaus ältestes Gymnasium wegen Corona geschlossen. Das teilte das Kant-Gymnasium nahe der Altstadt in der Nacht zu Mittwoch mit. „Am Kant-Gymnasium sind bestätige Covid19-Fälle aufgetreten“, berichtet die Schule um Leiter Marc Vehlow (700 Schülerinnen und Schüler). „Alle Kontaktpersonen mit bestätigen Covid19-Fällen werden durch das Gesundheitsamt informiert und müssen sich fortan in häusliche Quarantäne begeben.“ Dies betrifft Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 und 10 und der Oberstufe. „Auch 20 Lehrkräfte müssen sich in Quarantäne begeben.“ Kurzum: „Der geplante Unterricht ist nicht mehr möglich. Daher findet von Mittwoch bis Freitag, 19. Juni, kein Unterricht am Kant-Gymnasium statt.“ Dies gab die Schule auf ihrer Internetseite bekannt; die Zahl der betroffenen Schüler wurde nicht genannt. Die Kant-Schule ist das älteste Gymnasium im Bezirk: bald 170 Jahre.

Erst am Vortag gab es eine Warnung. „Wir haben gegenwärtig steigende Fallzahlen“, schrieb Gudrun Widders, Chefin des Gesundheitsamtes in Spandau, erst am Dienstag an den Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Woran liegt es? Widders: „Es gibt in Spandau mehrere Familien, in denen Mitglieder positiv getestet wurden. In Spandau wurde ein komplettes Mehrfamilienhaus abgestrichen“, also von den Behörden getestet. Widders: „In einem weiteren Haus werden noch Abstriche genommen. Das bedeutet aber nicht, dass alle Bewohner in Quarantäne versetzt werden, sondern nur die betroffenen Familien mit positiven Nachweisen und die Kontaktpersonen.“ Denn: Wer morgens aus dem Haus geht und abends wiederkommt und nicht mit den Kindern der Nachbarn spielt, hat ohne Kontakte auch kein Risiko. Dann ist die Quarantäne für ein ganzes Haus nicht sinnvoll. Die Gesundheitsbehörden halten das nur für sinnvoll, wenn die Familien, die in dem Haus wohnen, miteinander enge Kontakte pflegen. Einen genauer Ort wurde nicht genannt; die Fälle erstreckten sich über größere Teile von Spandau.

Dass es zu Corona-Fällen an Schulen kommt, wurde schon aus diversen Schulen in Spandau gemeldet – nicht nur am Kant-Gymnasium. Oft sind es Einzelfälle, die schnell isoliert und oft transparent auf der Schul-Homepage gemeldet werden. Vor kurzem hatte es allerdings schon einmal einen schweren Ausbruch an der Földerich-Schule in der Wilhelmstadt gegeben: 50 Kinder und neun Lehrer wurden in Quarantäne geschickt.

Das weitläufige Spandau gehörte bislang zu den Bezirken mit den geringsten Zahlen an Infizierten auf 100.000 Leute und lag berlinweit am Ende der Tabelle, gemeinsam mit Lichtenberg. – André Görke
+++
215.000 Abos und immer konkret:
Die Tagesspiegel-Newsletter für die 12 Berliner Bezirke gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de
+++
Mehr Themen aus Spandau
im aktuellen Tagesspiegel-Bezirksnewsletter

  • Lkw-Fahrer soll bei Rot gefahren sein: Fahrradunfall an der Nauener Straße und Forderungen des Netzwerkes der Radfahrer
  • Corona-Krise: „Zahlen steigen in Spandau“
  • Freizeitpark Eiswerder? Neues von der Insel
  • Fete de la Musique: DJ aus Pichelsdorf
  • Fahrrad-Netzwerk: „Brauchen 150 Kilometer neue Radwege“
  • 1200 Wohnungen: Es wird ernst im Carossa-Quartier
  • Spandaus erste Milieuschutz-Gebiete
  • Radweg an der Heerstraße: Baustart erst 2024
  • Tipp: Freibad in Falkensee
  • Musik an der Windmühle Gatow
  • …und eine steile Idee: Zieht der Weihnachtsmarkt ans Havelufer?
  • Termine, Nachrichten, Ideen und ganz viel Leidenschaft: Hier gibt es den Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau leute.tagesspiegel.de