Namen & Neues

Wie ein Hertha-Profi seinen Heimatkiez Haselhorst unterstützt

Veröffentlicht am 04.08.2020 von André Görke

Wie ein Hertha-Profi seinen Heimatkiez Haselhorst unterstützt. Der bekannteste Fußballer aus Berlin-Spandau? Jordan Torunarigha, 22. Geboren in Chemnitz, deutscher Junioren-Nationalspieler, super Fußballer, Marktwert: fast 15 Mio. Steht auf Bling-Bling, hat Humor – und vor allem Anstand. Torunarigha ist in Spandau aufgewachsen und unterstützt die Jugendsozialarbeit in seinem Kiez. Konkret geht es um das Projekt „Mitternachtssport“, das der Jugendsozialarbeiter Ismail Öner 2007 gegründet hat. Jugendliche können nachts gemeinsam kicken statt gelangweilt Blödsinn machen, immer freitags und samstags von 21 bis 3 Uhr. Außerdem gibt es Jugend-Cafés, Hausaufgabenhilfe, Bewerbungstraining. Der Verein ist längst eine große Nummer und hat Preise gewonnen. Am Wochenende hat Torunarigha mit der „DFL Stiftung“ über Verantwortung in Spandau gesprochen. Hier ein paar Auszüge.

„Wir haben beide unsere Jugend in Haselhorst verbracht und dieselbe Grundschule besucht“, sagt Torunarigha über den Jugendsozialarbeiter Öner. „Ich habe mir geschworen, dass ich etwas zurückgeben werde, wenn ich es einmal zum Profifußballer schaffe – vor allem denen, die nicht dieselben Möglichkeiten haben, wie ich sie hatte. Der grüne Rasen bedeutet mir viel, aber er ist nicht alles. Es gibt ein Leben außerhalb des Fußballs. Ich möchte Augen und Ohren offen halten für meine Mitmenschen, gerade für Kinder und Jugendliche.“

Im Herbst wurde das zweite Jugendcafé eröffnet in Haselhorst, „quasi vor meiner Haustür. Ich kenne viele der Besucher persönlich. Einige von ihnen sind Nachbarn (lacht)“, sagt Torunarigha. „Ich bin so oft ich kann vor Ort und widme den Kindern und Jugendlichen sehr gerne meine Zeit. Die können dort Kickern, Tischtennis und Gesellschaftsspiele spielen und an der Konsole zocken. Sie erhalten aber auch von Pädagogen Hilfe bei Hausaufgaben oder der Vorbereitung auf Prüfungen und Bewerbungen. Es wird gekocht, gibt Ausflüge und Ferienprogramme. Die Jugendcafés sind Orte der Begegnung und Erholung und wie ein zweites Wohnzimmer. Ich fühle mich dort pudelwohl und hätte mir gewünscht, dass es das auch in meiner Kindheit gegeben hätte.“ Hier können Sie das ganze Interview mit der DFL-Stiftung lesen.

„Seit nunmehr zehn(!) Jahren steht die DFL Stiftung eng an unserer Seite“, schreibt der Spandauer Verein auf seiner Facebook-Seite. „Ohne diese Stiftung wären wir niemals das geworden, was wir heute sind.“

Zu den neuen Unterstützern gehört auch der hochtalentierte Stürmer Jessic Ngankam, 20, von Hertha BSC. Auch er ist in Haselhorst aufgewachsen (und joggt dort gelegentlich heute noch abends rum).

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