Bagger auf der Siemensbahn. Nicht wundern, wenn am Donnerstag, 13.30 Uhr, Leute über die Siemensbahn kraxeln: Die gucken am S-Bahnhof Wernerwerk unter den Schotter. „Wenn der Schotter entfernt ist, können die Buckelbleche in Augenschein genommen werden“, hatte mir das Büro von Berlins Bahnchef Alexander Kaczmarek neulich erzählt. Jetzt ist es soweit. 1980 fuhr hier die letzte S-Bahn. 2026 soll mit dem Wiederaufbau der Trasse begonnen werden.

Im Herbst 2029 soll die erste S-Bahn wieder fahren, also 100 Jahre nach Inbetriebnahme. Gute und interessante Randnotiz: Neben Bahnvorstand Ronald Pofalla reist diesmal sogar Verkehrssenatorin Regine Günther, Grüne, mit ihrem Tesla-Dienstwagen an. Sie hatte bisher öfter einen Bogen ums ferne Spandau gemacht.

„Die Bagger sind schon seit Tagen da“, melden Tagesspiegel-Leser und schickten mir dieses Foto.

Aktuell wird das 800 Meter lange Viadukt am Siemensdamm untersucht. Das prägt den Kiez – aber ist die rostige Trasse auch zu retten? „Die ersten Ergebnisse der noch andauernden Untersuchung des Viadukts deuten auf einen guten Zustand des historischen Bauwerks hin“, sagte mir ein Bahnsprecher.

Baustart? „„Mit einem Ende der Gesamtplanung wird Mitte 2026 gerechnet. Der Realisierungsbeginn der Siemensbahn ist für Mitte 2026 vorgesehen“, sagte neulich erst Staatssekretär Ingmar Streese, Grüne, auf Anfrage von Tino Schopf, SPD. Wann rollt die erste S-Bahn nach Siemensstadt? „Nach aktuellem Stand kann mit einer Inbetriebnahme des Abschnitts im Herbst 2029 gerechnet werden.“ Das wäre dann zum Jubiläumsjahr: 1929 wurde die Siemensbahn eröffnet. Bisher schwankten die Prognosen zur Eröffnung zwischen 2025 und 2029.

Dieses Foto machte Jörn Hasselmann am Donnerstag. Die Bagger sind schon länger dort im Einsatz.

Wird die S-Bahnstrecke nach Westen verlängert? Im ersten Schritt planen Berlin und die Bahn den Aufbau der S-Bahnstrecke bis Gartenfeld. Geprüft wird aber auch, ob eine Verlängerungen nach Westen machbar und sinnvoll ist – aber erst in einem zweiten Schritt, um den Wiederaufbau nicht noch komplizierter zu machen. Drei neue S-Bahnhöfe könnten dann in Spandau entstehen: Insel Gartenfeld, Wasserstadt und Hakenfelde (Streitstraße). „Die aktuell laufende Machbarkeitsstudie zur möglichen Verlängerung der Strecke ab Gartenfeld untersucht verschiedene Varianten der Trassenführung, sowohl in ober- als auch unterirdischer Lage. Sämtliche Varianten verlaufen dabei ab Gartenfeld bis zum Endhaltepunkt Hakenfelde.“ Insgesamt soll es um drei Varianten der S-Bahnstrecke gehen.

Auf der Siemensbahn sollen alle 10 Minuten die Züge der neuen S-Bahnlinie S6 zum unterirdischen Hauptbahnhof rollen. – Text: André Görke

• Und so lief der Besuch ab: Hier der Tagesspiegel-Text zum Besuch der Chefs, die offenbar keine Neuigkeiten dabei hatten.
• Update: Hier die große Tagesspiegel-Fotostrecke zur Siemensbahn.
• Tagesspiegel-Tipp: Hier der Zeitplan bis zur Inbetriebnahme der S-Bahnstrecke Siemensbahn.

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